Flashmob für Dresdens größten Schriftsteller
Veröffentlicht am Donnerstag, 21. März 2019
Erich Kästner hätte am 23. Februar seinen 120. Geburtstag gefeiert. Der Dresdner Presseclub würdigte den Schriftsteller und Journalisten mit einer Lesung unter freiem Himmel.
Ein Gläschen in Ehren kann keiner verwehren. Man schreibt den 22. Februar 2019. Es ist gegen Zwölf, als es am Kästnerdenkmal zu einem mittelgroßen Auflauf kommt. So bescheiden das Wetter, umso erfreulicher der Anlass. Am Vortag von Erich Kästners 120. Geburststag hat der Presseclub Dresden zu einem Flashmob aufgerufen. Das Publikum ist eher gediegen und lauscht aufmerksam den Deklamationen von Clubmitglied Roland Fröhlich, der in die Rolle des Schriftstellers geschlüpft ist und ausgewählte Kästner-Texte zu Gehör brachte. Eine Dame hat sogar ein vom Meister handsigniertes Büchlein im Gepäck, das sie mit sichtlichem Stolz herumzeigt.
Mit von der Partie war auch Andrea O‘Brien vom Erich Kästner Museum, das seit 20 Jahren vis à vis in der Villa Augustin beheimatet ist. Das Museum organisiert anlässlich des Jubiläums eine Reihe von Veranstaltungen, die dem berühmten Sohn der Dresdner Neustadt gewidmet sind und praktischerweise in drei Kapitel aufgeteilt wurden. Die ersten beiden dieser Kapitel sind inzwischen schon gelesen. Der Zug ist aber noch nicht ganz abgefahren, ob mit Emil oder ohne ihn. »Lassen Sie sich nichts weismachen«, heißt es vom 3. bis 7. April 2019 in der Villa Augustin. Auf dem Programm stehen eine interaktive Lesung für Jugendliche mit Wolfgang Korn. Ruairì O‘Brien hält den Festvortrag. Es gibt eine Kästner-Lesung des Meet & Read Literaturclubs u. v. m.
Vor dem Kästnerdenkmal nähert sich die Stimmung dem Höhepunkt. Inzwischen sind Touristen aus Fernost zur Feierrunde gestoßen. Erich Kästner ist eben international. Am Ende gab es Whisky für alle. Den Meister hätte es gefreut.