Familiäres Miteinander im Kleingartenverein »Lockwitz«

Veröffentlicht am Mittwoch, 17. August 2016

In diesem Jahr blickt der Kleingartenverein »Lockwitz« auf 80 Jahre seines Bestehens zurück. Grund genug für die 380 Mitglieder, dieses Jubiläum zu feiern.

Fachberater Hartmut Scharf bestaunt im Garten von Rosemarie Ostwald deren Tomatenpflanzen. Seit 14 Jahren genießt sie mit ihrem Mann, einer der 14 Obmänner, den Garten auch in der Urlaubszeit. Foto: Trache

Fachberater Hartmut Scharf bestaunt im Garten von Rosemarie Ostwald deren Tomatenpflanzen. Seit 14 Jahren genießt sie mit ihrem Mann, einer der 14 Obmänner, den Garten auch in der Urlaubszeit.

Foto: Trache

In diesem Jahr blickt der Klein­garten­verein »Lockwitz« auf 80 Jahre seines Bestehens zurück. Grund genug für die 380 Mitglieder, dieses Jubiläum zu feiern. Für den 20. August ist eine Brücken­fahrt mit anschlie­ßendem Stadt­bummel durch Berlin geplant. Vor zehn Jahren haben sie noch vier Tage in ihrem Klein­garten­verein gefeiert. Doch diesmal wollen sie es etwas ruhiger angehen lassen. »Eigentlich feiern wir ja das ganze Jahr«, erzählt Barbara Scharf, seit 2001 Vereins­vor­sit­zende. Kindertag, Senio­ren­feiern oder auch eine Danke­schön-Veran­staltung für dieje­nigen Mitglieder, die sich immer engagieren und tatkräftig mit anpacken. Der Vorstand um Barbara Scharf hat 223 Gärten zu verwalten, die nicht nur gegenüber der Dynamo­tank­stelle gelegen sind. Einige Split­ter­fläche befinden sich auch auf der anderen Straßen­seite bis hin zum »Am Urnenfeld«. In 14 Bereiche ist die grüne Oase aufge­teilt, jede geleitet von einem Obmann. Diese sind für Ordnung, Sicherheit und Einhaltung des Bundes­klein­gar­ten­ge­setzes verant­wortlich. Bei 56,8 Jahren liegt das Durch­schnitts­alter der Mitglieder. »Zurzeit haben wir einen guten Zulauf von jungen Leuten und jungen Familien mit Kindern. Aber auch 90-Jährige sind bei uns noch aktiv«, erzählt Barbara Scharf. Mit ihrem Mann Hartmut hat sie seit 1985 ihren eigenen Garten. Hartmut Scharf ist zudem einer der vier Fachbe­rater im Klein­garten­verein »Lockwitz«. Er gibt Ratschläge, wenn Garten­freunde Fragen haben. Regel­mäßig infor­miert er im Schau­kasten über Garten­tipps.

Hilfe übern Gartenzaun

Die Garten­freunde halten fest zusammen. Jüngere unter­stützen die Älteren bei den Handgriffen, die ihnen schwer­fallen. Benach­barte Garten­freunde bauten gemeinsam für einen Garten einen behin­der­ten­ge­rechten Zugang, sodass nun auch die im Rollstuhl sitzende Tochter der Familie am Leben im Klein­garten teilhaben kann. Ein Garten­freund zieht für andere Mitstreiter Pflanzen an. »Es besteht ein reger Austausch über den Gartenzaun«, erzählt Hartmut Scharf. Fällt mal die Ernte zu reichlich aus, gibt man gern dem Nachbarn etwas ab. »Unsere Mitglieder sind alle auf ihre Art sehr kreativ. Das zeigt die große Vielfalt der Garten­ge­staltung und die Art des Anbaus«, so die Vereins­vor­sit­zende. Sie setzt sich mit Leiden­schaft für ihren Verein ein. »Die Chemie muss stimmen, damit es Spaß macht“, sagt sie. So haben sie gemeinsam im September 2010 den Neubau des Vereins­hauses gestemmt und einge­weiht. Und auch die Folgen der verschie­denen Hochwasser überwunden. Etwa 40 Gärten waren 2002 und 2013 betroffen. Dennoch blieben alle dabei. Für diesen sozialen Zusam­menhalt erhielt der Klein­garten­verein Lockwitz dieses Jahr im Rahmen des Wettbe­werbs »Schönste Klein­garten­anlage Dresdens« einen Sonder­preis.

Mit einem Stand beteiligt sich der Klein­garten­verein Lockwitz am Stadt­teilfest in Nieder­sedlitz am 27./28. August. Neben Infor­ma­tionen zu ihrem Verein werden sie den Besuchern Baguettes mit selbst gemachter Marmelade anbieten.

Claudia Trache

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