Aus der Geschichte des Kanusports
Erfolgreiche ESV-Drachenbootfahrer in Sevilla
Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2019
Dresden ist eine Hochburg des Kanusports. In 90 Jahren erkämpften die Dresdnerinnen und Dresdner zahlreiche Siege in internationalen und nationalen Wettkämpfen.
Vor 90 Jahren – im September 1929 – weihte die Kanuabteilung des VfL Reichsbahn Dresden (firmierend seit 1948 als Betriebssportgemeinschaft Reichsbahn, 1950 als BSG Lokomotive und seit 1990 als Eisenbahner-Sportverein) ihr neues Bootshaus nach 1.500 Arbeitsstunden der damals 35 Mitglieder ein. Wie stets beim Sportstättenbau der Bahn natürlich in Gleisnähe. Hier war es der Haltepunkt Dresden-Cotta. Gegründet wurde die Abteilung damals für den Wassersport (Paddeln und Rudern) im Mai 1927. Heute sind über 70 Mitglieder – geleitet von Dr. Ulrike Golbs – auf dem Cottaer Areal an der Hamburger Straße 82 mit Elan zugange.
Bittere zwei Ereignisse haben die Wassersportler auf ihrem grünen Gelände hinnehmen müssen: 1945 die Bootshauszerstörung durch Brandbomben. Aber beim Wiederbeginn 1948 konnte dann der verbliebene leere Bootsschuppen – zusammen mit den Postsportlern – genutzt werden. Im Februar 1994 vernichteten Brandstifter auch dieses Holzgebäude einschließlich der Boote und Sportgeräte. Und wieder ließen die Cottaer, mit ihren Kajaks und Canadiern, den Kopf nicht hängen. Sie halfen mit vielen Einsätzen beim nunmehr massiven Neubau, dessen Einweihung im Februar 1999 erfolgte. Wer denkt da nicht gleich an Lene Voigts »Sachsentrost«: »Was Sachsen sin von echtem Schlaach, die sin nich dod zu griechn“. Oder wie Wilhelm Busch sagt: »Und ging’s auch drüber oder drunter, wir bleiben unverzagt und munter.« Der Kanusport ist seit 1936 in Berlin (da nur männlich) und im Nachtrag seit 1948 (endlich auch weiblich) olympisch.
Und sportliche Erfolge? Aber ja doch. Die begannen bereits 1949 mit einer Ostzonenmeisterschaft. Seit einiger Zeit lassen nun die Drachenbootfahrer vom Team »Froschcotta« aufhorchen. In diesem Jahr holten sie, nur zum Beispiel, mit vier Männern vom ESV, die der Nationalmannschaft angehören, und weiteren Sportfreunden einen Titel bei den Europameisterschaften im spanischen Sevilla. Da ist das letzte Wort aber noch bestimmt keinesfalls gesprochen.
An der Elbe wird für jeden etwas geboten: von Jung bis Alt. Ganz besonders gesucht ist der Nachwuchs im Alter von 7 bis 9 Jahren, der aber das Schwimmen beherrschen muss.