Ernst Wilhelm Bucher – Mitbegründer der königlichen Militärgenesungsanstalt zu Dresden

Grabstätten auf dem St.-Pauli-Friedhof

Veröffentlicht am Mittwoch, 19. September 2018

Auf dem St.-Pauli-Friedhof befinden sich die Grabstätten zahlreicher prominenter Dresdner Bürger. Zu ihnen zählt Erst Wilhelm Bucher. Er gehörte zu den Gründern der Militärgenesungsanstalt des XII. 1. KS Armeekorps »Glasewalds Ruh«.

Der etwa elf Hektar große und zum 1. Januar 2016 »beschränkt geschlossene« St.-Pauli-Friedhof wurde angelegt, weil der seit 1732 bestehende und zweimal erwei­terte Innere Neustädter Friedhof für die stark angewachsene Bevöl­kerung der Dresdner Neustadt als Begräb­nis­stätte zu klein geworden war. Als anfangs »Äußerer«, später »Neuer Neustädter Friedhof« wurde der heutige St.-Pauli-Friedhof im Mai 1862 geweiht und mit einem ersten Begräbnis in Gebrauch genommen.

Auf ihm befinden sich neben vielen anderen auch Grabstätten von Persön­lich­keiten, die in der Geschichte Dresdens und des Landes Sachsen einen festen Platz einnehmen. Dazu zählen Franz Ludwig Gehe (1810–1882), der Gründer eines Arznei­mit­tel­un­ter­nehmens, das als Gehe & Co. AG Weltruf erlangte, und Georg Friedrich Alfred Graf von Fabrice (1818–1891), von 1876 bis zu seinem Tod Vorsit­zender des sächsi­schen Gesamt­mi­nis­te­riums. Sicher ist Ernst Wilhelm Bucher (1853–1905) weniger bekannt. Er gehörte 1896/97 nicht nur zu den Gründern der Militär­ge­ne­sungs­an­stalt des XII. 1. K. S. Armee­korps »Glase­walds Ruhe« in Wilschdorf bei Dresden, sondern bekleidete bis zu seinem Ableben auch den Posten des Hausver­walters und Inspektors. Die Genesungs­an­stalt selbst bestand bis Ende des Ersten Weltkrieges.

Ernst Wilhelm Bucher war der Sohn des Dr. Ernst Hugo Bucher (1825–1890), wohnhaft in Blasewitz und dort im Hause Bartel­des­platz 4. Der vermö­gende Arzt hatte in seinem 1888 verfassten Testament dem Frauen­verein zu Blasewitz zur Begründung einer »Dr. Bucher-Stiftung« die Summe von 5.000 Mark sowie der Gemeinde Blasewitz als Beitrag zu den Kosten des beabsich­tigten Baues einer Kirche die Summe in ebensolcher Höhe zugedacht. Seinem Sohn, dem damaligen Vizefeld­webel und Oberkran­ken­wärter Ernst Wilhelm Bucher, vermachte er laut Testament eine einmalige finan­zielle Zuwendung in Höhe von ebenfalls 5.000 Mark.

Klaus Brendler

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Kontakt & weitere Infos

Ernst Wilhelm Buchers Sohn Kurt Bucher (1886–1966) war mit einer Tochter des Gründers der „Dresdner Sand- und Kieswerke A. Gebler“ und Mitinhabers der „Dresdner Mörtelfabrik Edmund Götz & Co.“, dem Hauptmann a. D. Alwin Gebler (1846–1919), verheiratet. Nach dem Vater des Letztgenannten, dem Dresdner Seifensiedemeisters Johann Heinrich Moritz Gebler (1817–1879), ist seit 1896 eine Straße in Trachau benannt. Die Grabstätten der Geblers befinden sich sowohl auf dem St.-Pauli-Friedhof, als auch auf dem Inneren Neustädter Friedhof.

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