Empfang für den »Goldjungen«

Olympiasieger Tom Liebscher wieder zu Hause im Kanu Club Dresden

Veröffentlicht am Mittwoch, 25. August 2021

Beifall, Händeschütteln, Glückwünsche: Am 9. August 2021 wurde im Kanu Club Dresden Olympiasieger Tom Liebscher empfangen. Zu seinem Erfolg trugen viele bei, auch die Ärzte vom Uniklinikum Dresden.

Rennkanute Tom Liebscher strahlte vor Freude über den großartigen Empfang im Heimatverein. Foto: Pohl

Rennkanute Tom Liebscher strahlte vor Freude über den großartigen Empfang im Heimatverein.

Foto: Pohl

Blasewitz. Aufregung am 9. August 2021: »Kommt er jetzt?« Sechs Nachwuchs­sportler stehen mit ihren Paddeln bereit, um Spalier zu bilden für Tom Liebscher, den Olympia­sieger von Tokio. Als er im Kanu Club Dresden eintrifft, ist die Begeis­terung groß. Beifall, Hände­schütteln, Umarmungen, Blumen, Glück­wünsche. Der Olympia­sieger zeigte sich überwältigt von der großen Anteil­nahme. Entspannt stellte er sich den Fotografen, schrieb fleißig Autogramm­karten oder seinen Namen auf T-Shirts. Er hatte hart dafür gekämpft, um in Tokio im Vierer-Kajak an den Start zu gehen. Den Zwischenlauf und das Finale von der K-4-Besatzung mit Max Lemke, Max Rendschmidt, Ronald Rauhe und Tom Liebscher erlebten etwa 80 Sport­be­geis­terte beim Public Viewing im Blase­witzer Bootshaus an der Elbe mit. Sie waren dafür extra nachts aufge­standen, fieberten mit, jubelten über den Sieg. Trotz Favori­ten­rolle war der Olympiasieg nicht selbst­ver­ständlich. »Ich bin dankbar, dass wir das so gut über die Ziellinie gebracht haben«, sagt er. Tom Liebscher musste vor Olympia monatelang seine Verletzung ausku­rieren, kämpfte sich Stück für Stück zu seiner Form zurück. »Er hat wirklich viel an sich gearbeitet«, bestätigt sein Trainer Jens Kühn, »ist immer schneller geworden.« Auf dem Weg nach Tokio wurde das Wettkampfboot beschädigt, so dass der zweite Vierer zum Einsatz kam. Dann das packende Finale mit den starken Spaniern – am Ende hieß es Gold für Deutschland. Auf dem Empfang erzählte Tom Liebscher gern über die tolle Zeit in Tokio voller Emotionen, spricht von einem »Wahnsinns­gefühl«. Aber auch, dass ihn die große Unter­stützung aller beein­druckte, ob Familie, Trainer, Ärtze oder Heimat­verein.

Dass er überhaupt bei Olympia starten konnte, verdankte er auch dem UniversitätsCen­trum für Ortho­pädie am Univer­si­täts­kli­nikum Dresden. Denn nach seinem Trainings­unfall im Herbst 2020 und den fünf gebro­chenen Wirbel­fort­sätzen rückten die Olympi­schen Spiele in weite Ferne. Damals konnte er sich nur mit großen Schmerzen bewegen. Er entschied sich, rasch zur Behandlung ins Unikli­nikum zu gehen. »Hier habe ich die ganze Bandbreite der medizi­ni­schen Spezia­listen in einem Haus.« Damals sagte Prof. Disch zu ihm: »Das sieht nicht gut aus, aber Du schaffst das!«. Es sei ein Spagat zwischen Reha und Aufbau­training gewesen, so der Professor. Am 11. August war der Top-Athlet zu Gast im Unikli­nikum. »Ohne dieses Team wäre olympi­sches Gold unmöglich gewesen! Ich möchte mich noch einmal für die Hilfe bedanken, die ich hier am Unikli­nikum bekommen habe«, sagte Tom Liebscher bewegt.

Christine Pohl

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