Ein Herz für Frankreich
Ehrung für Brigitte Schubert-Oustry mit französischer Verdienstmedaille
Veröffentlicht am Donnerstag, 19. März 2020
Die Dresdnerin Autorin Brigitte Schubert-Oustry will mit ihrem Engagement Brücken bauen zwischen Deutschland und Frankreich. Dafür erhielt sie eine hohe Auszeichnung.
Sie will mit Worten Brücken bauen – Brücken zwischen Deutschland und Frankreich. Dass das der Autorin Brigitte Schubert-Oustry offenbar gut gelingt, beweist ihre jüngste Auszeichnung. Am 28. Februar erhielt sie die „Ordre national du Mérite“, die große Verdienstmedaille Frankreichs. Den Preis übergab im Haus der Bürgerstiftung Frankreichs Botschafterin Madame Anne-Marie Descôtes. Seit 2013 vergibt die Brigitte Schubert-Oustry-Stiftung den Literaturpreis „Hommage à la France“. Ziel des Preises ist es, das Nachbarland mit seiner reichen Tradition bekannter zu machen, das Verständnis füreinander und den kulturellen Austausch zu fördern. Die Schirmherrschaft hat das Institut francais Dresden übernommen. Zu den preisgekrönten Autoren gehören Ulrich Wickert (2018) und Wilfried Loth (2019). Die Stiftung wird treuhänderisch von der Bürgerstiftung Dresden verwaltet.
Die in Dresden geborene Brigitte Schubert-Oustry ist selbst Autorin. In ihren Memoiren „Achtung Aufnahme, Band läuft“ lässt sie ihr bewegtes Leben Revue passieren. Nach ihrem Musikstudium kam sie zum Journalismus, arbeitete für verschiedene westdeutsche Rundfunkanstalten. 1965 heiratete sie den französischen Linguisten Léon Oustry und verlegte ihren Wohnsitz nach Frankreich. Etwa 30 Jahre lang berichtete sie als Auslandskorrespondentin aus Paris für Zeitungen und Rundfunkanstalten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 1987 gründete sie „Les Mercredis Musicaux“ und gab bis 2002 Kindern in Musikkursen Unterricht. Mit Erfolg, denn mehrere ihrer Schüler gewannen Preise bei internationalen Klavierwettbewerben.
Ob mit Worten oder mit der Musik – immer ging es ihr um die Annäherung der beiden Länder. So ist ihr Buch auch als Liebeserklärung an Frankreich zu verstehen. Als der Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden auf der Tagesordnung stand, engagierte sie sich als Vizepräsidentin in der „Association Frauenkirche Paris“ dafür, diesen Gedanken in der Öffentlichkeit zu etablieren. 180.000 Euro wurden gespendet. Für diesen Einsatz ist die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche sehr dankbar. Denn Schubert-Oustry hat es verstanden, auch im Ausland wichtige Persönlichkeiten für den Wiederaufbau zu begeistern. Dafür wurden u. a. Benefizkonzerte aufgeführt, z. B. am Sitz des deutschen Botschafters in Paris. „Auch der ideelle Wert ist unermesslich hoch“, schätzte Hans-Joachim Jäger von der Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche am Rande der Preisverleihung ein.
Brigitte Schubert-Oustry ist stolz auf die hohe Auszeichnung, die sie auch als Ehrung für ihr ehrenamtliches Stiftungsteam ansieht. Nach vielen Jahren in Frankreich lebt sie wieder in ihrer Heimatstadt Dresden. Sie ist hier angekommen, schwärmt aber noch von ihrer Zeit im Nachbarland: „Dresden ist eben nicht Paris…“