Ein Ende des endlosen Hick-Hacks?
Veröffentlicht am Samstag, 13. Mai 2017
Die Königsbrücker Straße soll endlich saniert werden. Ausbauvariante 8.7 setzt sich offenbar durch. Gewerbetreibende fürchten Verkehrschaos.
Äußere Neustadt. Linksabbiegen an der Schauburg soll künftig passé sein. Alternativ stehen den Kraftfahrern Lößnitz- und Tannenstraße zur Verfügung. Zwischen Louisenstraße und Bischofsweg teilen sich Straßenbahn und Autos die Fahrbahn. Nördlich des Bischofsweges erhält die Straßenbahn ein eigenes Gleisbett. Gleiches gilt für den Bereich zwischen Albertplatz und Katharinenstraße. In stadtwärtiger Richtung wird die Haltestelle vor die Schauburg verlegt. Am 24. April präsentierten Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain und Straßenbauamtsleiter Reinhard Koettnitz in der gut besuchten Aula des Romain-Rolland-Gymnasiums die aktuellen Planungen für den Ausbau der Königsbrücker Straße. Für Radfahrer wird sich die Situation grundlegend verbessern. Anders sieht es beim ruhenden Verkehr aus. Stellplatzeinbußen seien nach den jetzigen Planungen nicht zu vermeiden. Bäume statt Autos heißt die Devise. Letztere dürfen sich dafür künftig über schattige Plätzchen freuen. Damit scheint die Ausbauvariante 8.7 für die »Köni« vorbehaltlich des Planfeststellungsverfahrens besiegelt.
Während Vertreter der Bürgerinitiative »Köni muss leben« und die Fahrradlobby jubelten, fürchten die Gewerbetreibenden das Verkehrschaos. Sie werfen dem Stadtrat Ignoranz vor. Infolge der erhöhten Gleisbettbereiche käme es zu Problemen bei der An- und Auslieferung, machte Jürgen Thauer deutlich, der nahe dem Albertplatz ein Mineralölunternehmen betreibt. Widerspruch kam auch von CDU-Stadtrat Gunter Thiele, der die generelle Ausrichtung der Variante 8.7 kritisierte, wonach die Autofahrer extrem benachteiligt werden.
Reinhard Koettnitz fasste seine Sicht der Dinge zusammen: »Das eine oder andere Verlangen muss auch mal zurückgestellt werden, das Ganze nennt man Kompromiss.« In nächster Zeit sind noch einige Detailfragen zu klären. Die Stadtverwaltung hofft auf rasche Fortschritte, damit das Planfeststellungsverfahren schnellstmöglich beantragt werden kann.