Ein Dresdner Energieriese entsteht
Veröffentlicht am Dienstag, 17. November 2020
DREWAG und ENSO fusionieren. Die Landeshauptstadt Dresden wird zum Hauptanteilseigner dieses neuen Energieriesen.
Der Dresdner Stadtrat kommt am 10. November 2020 (nach Redaktionsschluss) zu einer Sondersitzung zusammen. Darüber informiert die Fraktionsgeschäftsstelle der Partei DIE LINKE im Stadtrat. Zentraler Tagesordnungspunkt ist die Schaffung eines starken Energieversorgungs- und Energiedienstleistungsunternehmens für die ostsächsische Region mit nationaler Bedeutung durch die bevorstehende Fusion von ENSO und DREWAG.
Die Landeshauptstadt Dresden ist Hauptanteilseigner der Technischen Werke Dresden (TWD) und damit der DREWAG als städtischem Anbieter für Strom, Wasser und Fernwärme. Seit dem Jahr 2010 hält die Stadt Dresden auch die Hauptanteile am Regionalversorger ENSO. Sowohl DREWAG als auch ENSO kooperieren seit mehreren Jahren eng miteinander. Die Hauptniederlassungen dieser Unternehmen befinden sich am Friedrich-List-Platz im CityCenter, unweit des Dresdner Hauptbahnhofs. Die Geschäftsleitung und die zentralen Bereiche der beiden Netzgesellschaften sitzen gemeinsam im World Trade Center.
Der wichtigste Partner für die Stadt Dresden bei der ENSO ist die KBO, die Kommunale Beteiligungsgesellschaft mbH an der Energie Sachsen Ost, die derzeit 25,49 Prozent an der ENSO hält. Der KBO gehören u. a. 150 Kommunen in Ostsachsen an.
Im Jahr 2019 erreichte die DREWAG Umsatzerlöse in Höhe von 1,255 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 75,268 Millionen Euro. Das Unternehmen ist zudem ein wichtiger Arbeitgeber der Region. Mit Stand vom 31. Dezember 2019 hatte es 756 Mitarbeiter.
Im Jahr 2019 erreichte die ENSO Umsatzerlöse von 1,247 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 71,804 Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2019 hatte die ENSO 542 Mitarbeiter.
LINKE-Fraktionsvorsitzender André Schollbach erläutert: »Die Fusion von ENSO und DREWAG ist eine der wichtigsten Entscheidungen des Dresdner Stadtrates in diesem Jahrzehnt. Mit der Fusion der beiden Versorger ENSO und DREWAG zur SachsenEnergie AG wird ein bedeutendes Unternehmen mit erheblicher Wirtschaftskraft in öffentlicher Hand entstehen. Es wird eines der bundesweit größten Versorgungsunternehmen geschaffen, und zwar in kommunaler Hand.«
Gewinne des neu geschaffenen Konzerns fließen damit zum großen Teil in den Dresdner Stadthaushalt.