Baustopp bis mindestens 2018
Bauprojekt Oskarstraße wird zur Geduldsprobe
Veröffentlicht am Sonntag, 24. September 2017
Eine Anwohnerklage streut mächtig Sand ins Getriebe der Baustelle Oskarstraße. Eine Fortsetzung der trotz Klage angefangenen Bauarbeiten wird immer schwieriger. Jetzt werden sogar neue Gutachten gefordert.
Strehlen. Auf der Gleisbaustelle für die neue Stadtbahnverbindung auf der Oskarstraße in Strehlen ruhen die Bauarbeiten. Die am 1. März 2017 begonnenen Bauarbeiten auf der Oskarstraße kamen zunächst gut voran und lagen dem Zeitplan sogar voraus. Allerdings mussten die Tätigkeiten nach rund einem Monat wieder eingestellt werden. Grund war die Verhängung eines Baustopps durch das Oberverwaltungsgericht Bautzen auf Grund einer Anwohnerklage gegen den Beschluss der Landesdirektion Sachsen als zuständiger Behörde, die die Baugenehmigung erteilt hatte. Die Stadt Dresden und die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) weisen darauf hin, dass ihre Bauplanung keine fachlichen Mängel aufgewiesen habe. Beanstandet wurde, dass die vorliegende Umweltverträglichkeitsprüfung nicht mit allen anderen Planungsunterlagen ausgelegt war.
Dieser Mangel wurde inzwischen abgestellt und die Formalie nachgeholt. Im bereits seit 2014 laufenden Planfeststellungsverfahren kommt es nun jedoch zu weiteren Verzögerungen. Prof. Reinhard Koettnitz, Leiter des städtischen Straßen- und Tiefbauamtes, Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften, und DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach erläuterten am 24. August 2017 die neuesten Entwicklungen.
Nach der bereits erfolgten erneuten öffentlichen Auslegung der Planungsunterlagen infolge des Formfehlers sollen jetzt Verkehrsprognosen und Gutachten aktualisiert werden. Die Landesdirektion Sachsen fordert zusätzlich, wegen der bisherigen langen Verfahrensdauer, von Stadt und Verkehrsbetrieben eine neue verkehrstechnische Untersuchung. Diese soll die zu erwartende Verkehrsbelastung im Baufeld rund um die Oskarstraße bis 2030 nachweisen. Die vorliegende Untersuchung basierte auf den Prognosezahlen bis 2025.
Danach müssen die aktualisierten Bauunterlagen durch die Landesdirektion, zum inzwischen fünften Mal, öffentlich ausgelegt werden. Die Fortführung der Bauarbeiten wird damit frühestens 2018 möglich sein. Bis dahin ruhen auch die Arbeiten zur Neugestaltung des Wasaplatzes, die im Rahmen der Baugenehmigung mit dem Projekt Oskarstraße verknüpft sind.
Sollte im Frühjahr 2018 auf der Oskarstraße weitergebaut werden, wird die neue Strecke voraussichtlich im Herbst des gleichen Jahres fertig. Dazu gehört dann auch die teilweise Neugestaltung des Wasaplatzes.