Baustart für die Stadtbahn 2020
Dresdner Verkehrsbetriebe starten Verkehrsprojekt
Veröffentlicht am Samstag, 11. März 2017
Zwischen Strehlen und Löbtau entsteht eine neue moderne Gleistrasse für die »Stadtbahn 2020«. Am 1. März 2017 begannen dafür die Bauarbeiten in der Oskarstraße. Im ersten Bauabschnitt wird auf 1.200 Meter Länge ein neues Doppelgleis verlegt.
1. März 2017, Oskarstraße, Haltepunkt Strehlen: Stahl trifft auf Ashalt. Zum Start des Verkehrsprojektes »Stadtbahn 2020« wird symbolisch das erste Loch in die Fahrbahn gepickert, Staatssekretär Stefan Brangs vom Sächsischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit steuert die Baumaschine. Ein Stückchen weiter sind schon Straßenabschnitte aufgerissen, rollen die Bagger…
Nach jahrelanger Vorarbeit und Planung soll jetzt die moderne Gleistrasse zwischen Strehlen und Löbtau Wirklichkeit werden. Zu den guten Wünschen zum Baustart gehörte vor allem, dass das Projekt erfolgreich und unfallfrei umgesetzt wird. DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach hofft, dass in einem Jahr die Menschen die neue Stadtbahn nutzen können. Am Haltepunkt Strehlen soll dann erstmals der direkte Anschluss zwischen Stadtbahn und S-Bahn hergestellt sein.
Straßen- und Tiefbauamtsleiter Prof. Reinhard Koettnitz zitierte Schiller: »Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns endlich Taten sehen. Fangt an!«
Was passiert im Einzelnen?
Die neue Gleistrasse zwischen Strehlen und Löbtau wird in vier Bauabschnitten realisiert. Künftig sollen Straßenbahnen vor allem im Bereich der TU Dresden die stark frequentierten Busse der jetzigen Linie 61 entlasten und später ersetzen. Zunächst wird auf 1,2 Kilometer Länge von der Lockwitzer Straße ab Einmündung Lannerstraße über Wasaplatz und Oskarstraße bis zur Tiergartenstraße westlich der Haltestelle Querallee gebaut. Für diesen ersten Bauabschnitt stellt der Freistaat fünf Millionen Euro zur Verfügung.
Zunächst werden Strom-, Gas-Wasser, Abwasser- und Kommunikationsleitungen erneuert. Technologisch anspruchsvoll ist die Verlegung der Hauptfernwärmeleitung unter der Oskarstraße, denn die Versorgung der Haushalte muss immer gewährleistet sein. Danach verlegen die Gleisbauer 1.200 Meter Doppelgleis. Die Schienen werden vibrationsgedämmt auf einem Betonoberbau befestigt. Diese Variante hat sich laut DVB bewährt.
Für ein sicheres Ein- und Aussteigen werden die Haltestellen Wasaplatz, Haltepunkt Strehlen und Querallee stadteinwärts barrierefrei ausgebaut. Dazu kommen Fahrgastunterstände, Sitzgelegenheiten und elektronische Abfahrtstafeln. Zur Stromversorgung der Straßenbahn wird ein neues Gleichrichterunterwerk im Hof des ehemaligen Bahnhofgebäudes Strehlen errichtet. Auch die Situation für Radfahrer soll sich verbessern: So werden Radschutzstreifen angelegt und 24 überdachte Fahrrad-Stellplätze am Haltepunkt Strehlen geschaffen.
Das Bahnhofgebäude ist derzeit heruntergekommen und bietet einen unansehnlichen Anblick. Die dringend notwendige Sanierung ist geplant. Danach werden moderne Büroräume zur Verfügung stehen. Für die Straßenbahnfahrer wird hier ein Ablösepunkt entstehen.
Verbesserte Mobilität
Rund 30.000 Fahrgäste passieren täglich mit Bus und Bahn den Wasaplatz. Mehr als 3.000 von ihnen mussten beim Umsteigen von der Bahn in den Bus und umgekehrt lange Wege zurücklegen. Das erfolgt künftig am Haltepunkt Strehlen komfortabler: ebenerdig und am gleichen Bahnsteig, dazu kommt die Verknüpfung zur S-Bahn.