Pieschener Buslinie voll elektrisch

»Volle Ladung Zukunft« – DVB startet mit Elektromobilität in die Zukunft

Veröffentlicht am Dienstag, 7. Juli 2015

Seit dem 17. Juni 2015 rollt der erste vollelek­trische Bus durch die Straßen der Landeshauptstadt Dresden – auf der Linie 79 zwischen Mickten und Übigau.

Dresden als Schrittmacher in Sachen Elektromobilität. Auf der Linie 79 rollt seit Mitte Juni ein Elektrobus. Zur Indienststellung kamen der damals amtierende OB Dirk Hilbert, die Vorstände der DVB, Vertreter des Fahrzeugherstellers, der TUD und des Bundesverkehrsministeriums. Foto: Möller

Dresden als Schrittmacher in Sachen Elektromobilität. Auf der Linie 79 rollt seit Mitte Juni ein Elektrobus. Zur Indienststellung kamen der damals amtierende OB Dirk Hilbert, die Vorstände der DVB, Vertreter des Fahrzeugherstellers, der TUD und des Bundesverkehrsministeriums.

Foto: Möller

Dresden hat wieder mal die Nase vorn im Vergleich mit anderen sächsi­schen Großstädten. Seit dem 17. Juni 2015 rollt der erste vollelek­trische Bus durch die Straßen der Landes­haupt­stadt. Genauer gesagt tut er das auf der Linie 79 zwischen Mickten und Übigau. Das sind 5,2 Kilio­meter Strecke, die im 20-Minuten-Takt bedient werden. Für den nötigen Vortrieb sorgen zwei Elektro­mo­toren, die je 100 Kilowatt Leistung in der Spitze bringen und direkt an den Rädern in der Antrieb­s­achse sitzen. Damit kann der Bus die Linie bedienen und darüber hinaus alle nötigen Wege vom und zum Betriebshof bewäl­tigen. Nachts wird der Akku im Betriebshof Trachen­berge aufge­laden. Am Endpunkt in Mickten steht den Bussen eine Wendezeit von höchstens vier Minuten zur Verfügung. Diese Zeit reicht aus, um die Akkus mit einem Hochstrom­la­de­gerät teilweise wieder aufzu­laden und bei Bedarf den Fahrgastraum vorzu­heizen. Übigau hat nun im Zusam­men­spiel mit den tangie­renden Straßen­bahn­linien eine rein elektrische Nahver­kehrs­an­bindung in das Stadt­zentrum.

»Fahrgäste können hier Elektro­mo­bi­lität als alltäg­liche und umwelt­freund­liche Techno­logie erleben«, hob DVB-Vorstand Reiner Zieschank hervor.

Die neue Buslinie wurde als Gemein­schafts­projekt von Techni­scher Univer­sität Dresden und DVB aus der Taufe gehoben. Gleich­zeitig ist es Bestandteil des Bundes­pro­gramms »Schau­fenster Elektro­mo­bi­lität«. Innerhalb der für drei Jahre angelegten Projektzeit entstehen der DVB Kosten von insgesamt 890.000 Euro.

Darin enthalten sind die Beschaffung des Elektro­busses vom polni­schen Typ Solaris Urbino 12 electric, des Ladege­rätes für den Betriebshof und der Bau der Ladehal­te­stelle in Mickten. Dazu kommen die Kosten der TUD für die Beschaffung der Akkumu­la­toren, ihrer wissen­schaftlich fundierten Auslegung und die Unter­su­chungen zu deren Verhalten im Linien­be­trieb, insgesamt nochmals 668.000 Euro. Das Bundes­mi­nis­terium für Verkehr und digitale Infra­struktur fördert das Projekt mit 1,14 Millionen Euro.

»Volle Ladung Zukunft« ist als Schriftzug auf dem neuen Elektrobus zu lesen. Ein inter­es­santes Detail stellt die Tatsache dar, dass ziemlich genau vor 40 Jahren im Dezember 1975 der letzte Dresdner O-Bus aufs Altenteil geschickt wurde. Nun sind die Techno­logien nicht vergleichbar aber scheinbar wiederholt sich in verän­derten Zusam­men­hängen auch Technik­ge­schichte.

Steffen Möller

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