Höchster Schornstein wird abgebaut
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. August 2017
Der Schornstein auf dem Gelände des Innovationskraftwerkes Reick ist mit gut 200 Metern Höhe das zweithöchste Bauwerk Dresdens – noch. Denn mittlerweile sind die Instandhaltungskosten so hoch, dass sich die Betreibung nicht mehr lohnt. Nun soll er abgebaut und durch eine neue Anlage ersetzt werden.
Noch ist der Schornstein auf dem Gelände des Innovationskraftwerkes Reick mit seinen 200 Metern Länge nach dem Fernsehturm das zweithöchste Bauwerk Dresdens. Eine Studie von 2015 zur Wirtschaftlichkeit des Schornsteins zeigte jedoch, dass dessen Instandhaltungskosten so hoch sind, dass sich eine Betreibung in den nächsten 20 Jahren nicht lohnt. 1976 wurde der Schornstein für insgesamt sechs Heißwassererzeuger gebaut. Aktuell besteht das Innovationskraftwerk Reick aus zwei Dampferzeugern mit einer Dampfturbine und zwei Heißwassererzeugern (HWE). Für die Ableitung der HWE-Abgase ist der 200-Meter–Schornstein nun überdimensioniert. Deshalb soll er abgebaut und durch eine neue 50 Meter hohe Anlage mit zwei Stahlschornsteinen ersetzt werden. Am 6. Juli 2017 wurde der zweite Schornstein montiert.
Die Demontage des 200-Meter-Riesen erfolgt ab September mit Hilfe eines Spinnenbaggers. Er wird zunächst mit einem Schwerlastkran in seine exponierte Lage gehoben und »knabbert« den Stahlbetonschaft von oben nach unten Meter für Meter ab. Die Maschine wird von Fachkräften ferngesteuert. Tag für Tag wandert die Plattform genauso nach unten wie der Bagger selbst. Läuft alles nach Plan, ist der Rückbau des alten Schornsteins bis Mitte Dezember abgeschlossen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf knapp drei Millionen Euro.
Das Innovationskraftwerk Reick dient als Spitzen- und Reserveheizkraftwerk für die Fernwärmeversorgung im zentralen Fernheiznetz von Dresden.