Wie Dresden zum Cricket kam

Professor der TU Dresden mit Leidenschaft für Sport und Wissenschaft

Veröffentlicht am Freitag, 20. April 2018

Ein aus Australien stammender Professor, der in Dresden wissenschaftlich tätig ist, hat den englischen Nationalsport in Dresden heimisch gemacht.

Prof. Francis Stewart brachte den Cricketsport nach Dresden. Foto: Claudia Trache

Prof. Francis Stewart brachte den Cricketsport nach Dresden.

Foto: Claudia Trache

Fried­rich­stadt. Mitte April begann wieder die Spiel­saison des Dresdner Cricket Clubs. Beim ersten Heimspiel in der deutschen Bundesliga „50 Overs“ ist am 13. Mai ein Berliner Team zu Gast. In der tsche­chi­schen Liga steht für die Dresdner am 28. April das erste Spiel in Prag an. Am 3. Juni 2018 haben die Dresdner dann ein Prager Team zu Gast. In der Bundesliga »Cricket T20« gewannen die Dresdner 2017 das zweite Mal in Folge die Deutsche Meister­schaft. 2015 wurden sie gar tsche­chi­scher Meister. Cricket, der Natio­nal­sport Englands, der unter anderem auch in Indien, Pakistan, Australien und Afgha­nistan heimisch ist, wird seit 2007 wieder vereins­mäßig in Dresden gespielt. Zu verdanken ist es dem Australier Francis Stewart, der 2001 als Wissen­schaftler nach Dresden kam, zunächst als Professor für Genomik am Max-Planck-Institut tätig war und seit 2004 am Biotech­no­lo­gi­schen Zentrum (BIOTEC) der Techni­schen Univer­sität Dresden wirkt, dessen Direktor er von 2014 bis 2016 war. Cricket spielte er bereits in seiner Heimat Australien, später in Heidelberg. Von 1990 bis 1992 war er Kapitän der deutschen Cricket-Natio­nal­mann­schaft. Als er 2001 nach Dresden kam, hörte er zunächst mit dem Cricket­spielen auf. »2007 habe ich den Cricket-Weltcup im Fernsehen verfolgt, der damals in den West Indies ausge­tragen wurde. Da wollte ich auch selbst wieder spielen«, so der 61-Jährige. Ein Doktorand aus Neuseeland war sein erster Spiel­partner in Dresden. Schnell fanden sich weitere indische Dokto­randen. Innerhalb von vier Wochen war klar, es sind genug Leute für ein Team, das in der Regel aus elf Feldspielern besteht. Gute Wurftechnik, Schlag­kraft, Konzen­tration und Geschick­lichkeit machen das Cricket­spiel aus.

Das erste Spiel bestritt sein Team Mitte September 2007 in Berlin gegen den Berliner Cricketclub. Der Kontakt hat sich bis heute gehalten. Jedes Jahr im Herbst findet nach wie vor ein Freund­schafts­spiel zwischen beiden Teams statt. Im November 2007 wurde sein Team als Abteilung »Cricket Club Dresden« im Rugby-Verein Dresden einge­gliedert, der inzwi­schen Rugby-Cricket-Verein Dresden heißt. Francis Stewart ist nach wie vor Präsident der Cricket­abteilung, auch wenn er vor drei Jahren mit dem aktiven Spielen aufgehört hat. Aktiv ist er jedoch noch als Schieds­richter. Das Dresdner U19-Team hat 2017 die Ostliga gewonnen. Besonders stolz ist Francis Stewart darauf, dass sein Verein das inzwi­schen deutsch­landweit größte Indoor-Cricket-Turnier ausrichtet. Mitte Februar fand es bereits zum siebten Mal statt. Ende April/Anfang Mai richtet der Verein zudem im Sportpark Ostra das 6. Firmen­turnier »Corporate 6s« aus an dem Dresdner Firmen sowie Dresdner und Chemnitzer Univer­si­täts­mann­schaften teilnehmen.

Alle Inter­es­sierten ab zehn Jahre sind beim Cricket Club Dresden willkommen. Trainiert wird zweimal pro Woche im Sportpark Ostra. Das Training für das Frauenteam und die Jugend ist mittwochs ab 16 Uhr auf dem Rugby- und Cricketfeld im Sportpark ­Ostra. Die Männer trainieren donnerstags.

Claudia Trache

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Kontakt & weitere Infos

Weitere Informationen erhalten Sie bei Sivaraman Subramaniam, sivaraman.subramaniam@tu-dresden.de und
Severin Weiß, vize@rcd-sport.club.

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