Prof. Rudolf Sitte – Bildhauer, Maler, Grafiker und Kunstkeramiker

Grabstätten auf dem Dresdner Heidefriedhof

Veröffentlicht am Freitag, 5. Juli 2019

Auf demm in den 1930er Jahren angelegten Dresdner Heidefriedhof befinden sich auch die zahlreiche Gräber bekannter Politiker, Wissenschaftler und Künstler. Zu ihnen zählt auuch Prof. Rudolf Sitte, der hier 2009 sein letzte Ruhe fand.

Gedenkstein »Stirb und werde« auf dem Heidefriedhof Dresden. Foto: Brendler

Gedenkstein »Stirb und werde« auf dem Heidefriedhof Dresden.

Foto: Brendler

Auf der größten städti­schen Begräb­nis­stätte, dem in den 1930er Jahren angelegten Heide­friedhof an der Moritz­burger Landstraße, befinden sich neben vielen anderen Gräbern auch die von Politikern, Wissen­schaftlern und Künstlern.

Zu den letzteren gehört der am 13. Mai 1922 in Kratzau (seit 1945 Chrastava/Tschechische Republik) geborene Rudolf Sitte.

Einer seiner Brüder, der 2013 verstorbene Maler und Grafiker Willi Sitte, war viele Jahre Präsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR.

Aufge­wachsen als zweit­jüngstes von insgesamt sieben Kindern eines deutschen Bauern und einer tsche­chi­schen Mutter, wurde Rudolf Sitte, wie seine Brüder auch, zur Wehrmacht einge­zogen.

Nach Gefan­gen­schaft und Flucht nahm er 1947 ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) auf. Selbiges schloss er nach zwei Jahren Unter­bre­chung 1956 erfolg­reich ab.

Noch 1956 wurde Rudolf Sitte Mitglied im Verband Bildender Künstler Dresden und zwei Jahre später Gründungs­mit­glied der Produk­ti­ons­ge­nos­sen­schaft „Kunst am Bau“. Im Jahre 1981 erhielt er eine Professur an der HfBK Dresden im Lehrbe­reich archi­tek­tur­be­zogene künst­le­rische Gestaltung.

Professor Rudolf Sitte, der bis 1990 in einem kleinen Atelier des ehema­ligen VEB Sanitär­por­zellan Dresden an Porzel­lan­plas­tiken gearbeitet hatte, starb am 4. März 2009 in Königs­brück. Seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Heide­friedhof in Dresden.

»Rudolf Sitte«, so schreibt der Berliner Ben Kaden („…Strehla, eine Ansichts­karte“, Juli 2018), „.…wurde regel­mäßig in den Katalogen zu Kunst­au­stel­lungen der DDR gezeigt und verwirk­lichte in seiner Schaf­fens­bio­grafie eine erstaun­liche Vielfalt von bauge­bun­denen Arbeiten, von denen viele erstaun­li­cher­weise doch überlebten und noch heute betrachtet und wertge­schätzt werden können.“

Unter anderem sind es in Dresden das Beton­relief im Hof des Verlags­hauses der Sächsi­schen Zeitung (Haus der Presse), die Holzge­staltung an der Mensa des SC Einheit Dresden, die Wandge­staltung in der Neuen Mensa der TU Dresden, Keramik-Wände und Spring­brunnen im Innenhof der Grund­schule Dresden-Weixdorf sowie der 1980/81 auf der ersten anonymen Urnen­ge­mein­schafts­anlage des Heide­friedhofs aufge­stellte Gedenk­stein »Stirb und werde«.

Klaus Brendler

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