Dresdens vergessener Schatz
Eine unterhaltsame Reise in die Gorbitzer Baugeschichte
Veröffentlicht am Mittwoch, 24. Februar 2016
Der Gorbitzer und stellvertretende SPD-Ortsbeirat Mathias Körner hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Baugeschichte des Anfang der 80er Jahre erbauten Wohngebiets Gorbitz zu erforschen. Dabei gelang es ihm, ehemals das Wohngebiet verzierende Kunst der Vergessenheit zu entreißen und Kunstobjekte vor der endgültigen Zerstörung zu bewahren. Am 25. Februar, 18 Uhr, eröffnet Mathias Körner in den Räumen der Volkshochschule, Helbigsdorfer Weg 1, die von ihm und Mitkurator Ralf Kahlmann entworfene Ausstellung DENKmal GORBITZ – Dresdens vergessener Schatz.
Gorbitz. Das künstlerische Gestalten und die Baukunst sind fundamentale Eigenarten der Menschheit, seit Jahrtausenden. Dresden hat sich seit 1990 rasant weiterentwickelt, aber auch stark verändert. Besonders davon betroffen sind die Plattenbauten im Dresdner Stadtbild, deren völliges Verschwinden nicht mehr unkritisch begleitet wird. Für manch einen verbindet sich mit dem DDR-Plattenbau jedoch nach wie vor abrissreifes, tristes Grau und Eintönigkeit.
Der Gorbitzer und stellvertretende SPD-Ortsbeirat Mathias Körner hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Baugeschichte des Anfang der 80er Jahre erbauten Wohngebiets Gorbitz zu erforschen. Dabei gelang es ihm, ehemals das Wohngebiet verzierende Kunst der Vergessenheit zu entreißen und Kunstobjekte vor der endgültigen Zerstörung zu bewahren.
Am 25. Februar, 18 Uhr, eröffnet Mathias Körner in den Räumen der Volkshochschule, Helbigsdorfer Weg 1, die von ihm und Mitkurator Ralf Kahlmann entworfene Ausstellung »DENKmal GORBITZ – Dresdens vergessener Schatz«.
»Die Ausstellung birgt im ersten Teil des Titels ein Wortspiel, welches zum Denken darüber anregen soll, ob Gorbitz mal ein Denkmal sein kann. Zudem soll die Ausstellung aufzeigen, welche Werte Neu-Gorbitz für den Denkmalschutz haben könnte«, so Körner.
Dabei geht es um exemplarischen und nicht um einen flächendeckenden Denkmalschutz. »Ich könnte mir beispielsweise für Neu-Gorbitz als Großwohnanlage des komplexen Wohnungsbaus einen exemplarischen Denkmalschutz vorstellen«, erläutert Körner. Beispiele sind: von jedem Plattenbautyp ein originales Gebäude, ein Straßenzug mit den originalen Straßenlaterne RGL 01 und Emaille-Hausnummern, ein Gehweg mit Großpflasterplatten und Schutz aller Kunstwerke. Von Rostock, Neubrandenburg über Berlin, Halle und bis Leipzig stehen Plattenbauten bereits unter Denkmalschutz. In Dresden, wo der WBS 70 als wohl bekanntester Plattenbautyp zusammen mit der TU-Dresden entstand und produziert wurde, ist dies noch nicht der Fall. »Das Zeitalter des industriellen Wohnungsbaus, zu dem die Plattenbauten von WBS 70 und Co. zählen, prägte Generationen von Menschen und erweiterte die Städte in der zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Architektur-Epoche mit ihrer Kunst am Bau, wird im 21. Jahrhundert bald komplett verschwunden und bis zur Unkenntlichkeit »todsaniert« sein. Dieses soll die Ausstellung bewusst machen und dazu aufrufen, dieses Thema nicht mehr hinter akademischen Türen zu diskutieren, sondern es in die Öffentlichkeit hineinzutragen, so Körner.
Staatliche Mittel für den entsprechenden Denkmalschutz wären möglicherweise eine Lösung?
Die Ausstellung ist bis 30. Juni, Montag 15 bis 18 Uhr sowie Mittwoch 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Infos zur Ausstellung unter: www.IndustriellModerne.wg.vu