Dresdens schönste Kleingartenanlage

Veröffentlicht am Mittwoch, 15. Juli 2020

Der Kleingartenverein »Am Waldrand« ist schönste Kleingartenanlage Dresdens geworden. Sie befindet sich auf dem Gelände des einstigen Friedrich-August-Parks.

Freut sich über die Anerkennung: Ronny Richter, 1. Vorsitzender des Kleingartenvereins. Foto: Trache

Freut sich über die Anerkennung: Ronny Richter, 1. Vorsitzender des Kleingartenvereins.

Foto: Trache

Unter dem Motto »Kreative Gärten – bunte Vielfalt« hat der Klein­garten­verein »Am Waldrand« an der Anne-Frank-Straße 15 den diesjäh­rigen Wettbewerb um die »Schönste Klein­garten­anlage Dresdens« gewonnen. Warum sich die Jury für diese Anlage entschied, können alle Inter­es­sierten am besten bei einem Spaziergang durch die Garten­anlage entdecken. Kreativ und bunt sind die einzelnen Gärten nicht nur in der Art der Bepflanzung. Neben den klassi­schen Obst- und Gemüse­bee­ten, die sich mit kurz gemähtem Rasen abwechseln, gibt es urwüchsige Parzellen, in denen man eine bunte Blüten­mi­schung bestaunen kann. Dazwi­schen lugt aber auch in diesen Parzellen immer wieder Gemüse und Obst hervor.

»Wir halten uns an die Allge­meinen Richt­linien des Bundes­klein­gar­ten­ge­setzes, aber möchten auch neue Wege gehen und ermutigen die Klein­gärtner, sich auszu­pro­bieren«, erläutert Ronny Richter, 1. Vorsit­zender des Klein­garten­vereins, der mit 271 Parzellen einer der größten in Dresden ist. So wächst in einem Klein­garten schon im siebten Jahr eine Bananen­staude. Andere Klein­gärtner bauen Tabak und Getreide an. Manch Garten­freund zeigt aber auch auf andere Weise seine Kreati­vität, die den Besucher zum Staunen oder Schmunzeln bringt. So können Spazier­gänger eine Garten­ei­sen­bahn­anlage unter dem Motto »Klein Radebeul« bestaunen, auf der sich zahlreiche Radebeul­be­zogene Gebäude befinden. Jedes Jahr kommt ein neues dazu. Ein Schmunzeln entlockt dem Spazier­gänger auch der »schwere Pilsbefall« eines Baumes oder eine besondere Art des »Kräuter- und Biergartens«. Wer aufmerksam durch die Anlage wandert, entdeckt regel­mäßig Informations­tafeln am Wegesrand. Auf diesen erfährt man Inter­es­santes zur Geschichte der Klein­garten­anlage, die 1950 gegründet wurde und sich auf dem Gelände des einstigen Friedrich-August-Parks befindet. Andere Infor­ma­ti­ons­tafeln geben Auskunft über die vor fünf Jahren auf den Gemein­schafts­flächen gepflanzten Jungbäume wie Edelkas­tanie, Felsen­birne oder Blutpflaume, aber auch über vermeint­liches Unkraut, das zum Teil am Wegesrand grünt und blüht.

Seit 2019 betreibt der Klein­garten­verein das Projekt »Grüne Gartenwege«. »Daran kann jeder Pächter freiwillig teilnehmen«, so Ronny Richter. »Wir möchten sie zum Nachdenken und zum nachhal­tigen Handeln anregen. Boden­decker geben zum Beispiel den sandigen Wegen Halt. Dadurch sind diese unter anderem besser mit dem Fahrrad befahrbar. Die Vernichtung dieser Pflanzen durch Salze, Essig oder Wegbrennen zieht Umwelt­be­las­tungen nach sich.« Manches, was am Wegesrand blüht, sieht aber auch einfach hübsch aus. Ein großes Projekt, womit die Klein­gärtner nicht nur etwas für eine angenehme Aufent­halts­qua­lität, sondern auch etwas für die Boden­ent­sie­gelung tun, ist die Umgestaltung des Vereins­platzes vor der Vereins­gast­stätte. Andere Vorhaben müssen noch abgeschlossen werden. Bis zur 70-Jahr-Feier, die vom 11. bis 13. Juni 2021 nachgeholt wird, sind auch diese Arbeiten fertig­ge­stellt.

Claudia Trache

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