Dresdens Lok-Sporthalle wird 60
Veröffentlicht am Samstag, 22. Oktober 2016
Am 3. November 1956 erfolgte durch den Präsidenten der Reichsbahndirektion Dresden die Einweihung der Lok-Sporthalle am Emerich-Ambros-Ufer, neben dem im Juni 1934 eingeweihten Sportplatz in der Friedrichstadt.
Löbtau/Friedrichstadt. Am 3. November 1956 erfolgte durch den Präsidenten der Reichsbahndirektion Dresden die Einweihung der Lok-Sporthalle am Emerich-Ambros-Ufer, neben dem im Juni 1934 eingeweihten Sportplatz in der Friedrichstadt. Zur Halleneinweihung gab es ein Sportprogramm. Das Bauvorhaben der Deutschen Reichsbahn kostete 400.000 Mark. Mit freiwilligen Einsätzen der Sportler und Eisenbahner für Abriss- und Erdarbeiten begann es im Oktober 1954, ehe der Aufbau im Mai 1955 startete. Die Brückenwerkstatt Dresden der Reichsbahn von der Lößnitzstraße führte den umfangreichen Stahlbau durch, der Formstahl kam vom Schrottplatz des Bahnbetriebswerks Eberswalde. Das Parkett der Spielfläche erhielt einen patentierten Schwingboden (Fa. Häser), den damals nur die Sporthalle der DHfK Leipzig aufwies. Diese von den Sportlern der damaligen BSG Lokomotive so ersehnte Übungs- und Spielstätte war tatsächlich die allererste große Sporthalle der Stadt. Für alle Sporttreibenden mussten bis dahin Turnhallen und Gaststättensäle, auch mal ein Wartesaal im Haltepunkt Dresden Mitte, herhalten.
Die Lok-Sporthalle wurde mit den Jahren baulich verbessert, vom Fernheizanschluss 1962 (Die Sporthalle war in ihren ersten Jahren ungeheizt!) und dem westlichen Giebelanbau 1968 bis zur Toilettensanierung 2012.
Sportliche Höhepunkte gab es in der Halle reichlich: Länderkämpfe, beispielsweise zwischen der DDR und Polen im Hockey sowie der DDR und der UdSSR in der Künstlerischen Gymnastik, DDR-Meisterschaften und Traditionsturniere. Unvergessen die rappelvolle Spielstätte bei den Pflichtkämpfen der Lok-Handballmänner von 1962–1969 mit über 1.500 Zuschauern. Die Oktoberfeste im gleichen Zeitraum sind unvergessen. Heute nutzen hauptsächlich die Abteilungen Faustball, Handball sowie Hockey des Mehrspartenvereins ESV Dresden mit seinen 1.250 Mitgliedern in 16 Abteilungen die Halle mit ihrer Holzbande, die man ähnlich vom Eissport kennt. Auch der Schulsport gehört seit Langem zu den Nutzern.