Dresdner Schüler aktiv beim Wildnislauf für den Regenwald Kanadas
Mit Sport den Wald retten
Veröffentlicht am Donnerstag, 13. April 2017
Knapp 600 Schüler der 5. bis 7. Klasse des Dresdner Kreuzgymnasiums, des Gymnasiums Dresden-Klotzsche, der Schule für Körperbehinderte sowie des Schillergymnasiums aus Pirna liefen Ende März eine Stunde lang ihre Runden in der DSC-Trainingshalle im Sportpark Ostra, um Spenden für den Erhalt des Regenwaldes in Kanada zu sammeln. Diesen Wildnislauf veranstaltet die Dresdner Stiftung Wilderness International seit 2008.
Friedrichstadt. Knapp 600 Schüler der 5. bis 7. Klasse des Kreuzgymnasiums, des Gymnasiums Dresden-Klotzsche, der Schule für Körperbehinderte sowie des Schillergymnasiums aus Pirna liefen Ende März hochmotiviert eine Stunde lang ihre Runden in der DSC-Trainingshalle im Sportpark Ostra, um Spenden für den Erhalt des temperierten Regenwaldes in Kanada zu sammeln. Die Sponsoren suchten sich die Schüler im Vorfeld selbst. Vor dem Start erwärmten sie sich gemeinsam, wie gewohnt unterstützt von einem Basketballspieler der Dresden Titans.
Diesen Wildnislauf veranstaltet die Dresdner Stiftung Wilderness International seit 2008. »Unser Ziel ist es, noch unberührte Waldgebiete zu schützen, indem wir sie aufkaufen und dann in Ruhe lassen«, erzählt Hannes Holtermann, Naturschutzexperte der Stiftung. Neben dem Artenschutz, ist das auch ein Beitrag zum Klimaschutz, da der Regenwald am meisten CO2 speichert. »Wir bezahlen jährlich die Grundsteuer an den Staat. Außerdem erforschen regelmäßig Wissenschaftler das erworbene Gebiet und schauen sich die Artenvielfalt genauer an«, ergänzt Kai Andersch. Er gründete vor vielen Jahren als Student der Forstwirtschaft mit anderen Mitstreitern den Vorgängerverein der heutigen Stiftung. Bereits in seiner Zeit als Schüler des Kreuzgymnasiums entstand ein Projekt über Südamerika. Der Verein schützte zunächst Wildnisgebiete im südamerikanischen Guyana. Seit 2008 konnte die Stiftung mit Hilfe zahlreicher Spenden über 1,9 Millionen m² besonders wertvolle und akut gefährdete Wildnisgebiete schützen. In Kanada besteht die akute Gefahr, dass ein Großteil der alten Küstenregenwälder zur Abholzung und für den Bergbau freigegeben werden. Die Stiftung Wilderness International geht bei dem Kauf von Waldgebieten in Vorleistung und refinanziert es durch Spenden. Ab eine Spendenhöhe von 50 Euro, das entspricht 64 m² geretteten Wald, bekommt die Schule eine Urkunde mit einem Patenschaftsgebiet und den dazugehörigen Geokoordinaten. 20 Prozent der Spendensumme stehen der Schule für eigene Umweltprojekte zur Verfügung. So pflanzten kürzlich Schüler Bäume am Gymnasium Bühlau.
Alle zwei Jahre veranstaltet die Stiftung ein Umweltbotschafterprojekt. Dafür können sich Schüler der 9. bis 11. Klasse bewerben, die bereits an einem Lauf teilgenommen haben. Sie haben die Möglichkeit, nach Kanada zu reisen, sich die Wildnisgebiete vor Ort anzuschauen und auch junge Indianer, die in dem Gebiet leben, kennenzulernen. In den letzten Jahren waren bereits dreimal Vertreter der Indianervölker in Dresden. 2018 ist es wieder soweit und eine kleine Gruppe ausgewählter Umweltbotschafter wird die Reise nach Kanada antreten.