Apostelkirche feiert 90. Jahrestag der Grundsteinlegung
Veröffentlicht am Montag, 25. September 2017
1908 wurde Trachauas der Kaditzer Parochie ausgepfarrt. Vor 90 Jahren ist dann der Grundstein für die Apostelkirche gelegt worden. Ihre Weihe erfolgte zwei Jahre später.
Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts gehörten von den ehemals acht nach Kaditz gepfarrten Gemeinden nur noch Mickten, Übigau und Trachau zur Kaditzer Parochie.
Die Auspfarrung Trachaus, sie erfolgte 1908, hatte am 17. September des gleichen Jahres der »Dresdner Anzeiger« wie folgt bekannt gemacht:
»Hierdurch wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Vorstadt Trachau mit Genehmigung des Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums mit dem 1. Oktober 1908 aus der Emmausparochie zu Dresden-Kaditz ausgepfarrt wird und von da eine selbständige Kirchgemeinde Dresden-Trachau mit eigenem Pfarramt bildet.«
Der gewählte Kirchenvorstand der Gemeinde beschloss am 3. November 1908, die neue Kirche »Apostelkirche« zu nennen. Nach Zustimmung der oberen kirchlichen Behörden trat der Name am ersten Advent 1908 in Kraft. Dieser Kirchenvorstand war es auch, der im Jahre 1911 den Dresdner Architekten Professor Oswin Hempel (1876–1965) mit der Bearbeitung eines Vorentwurfs für eine Kirche mit Konfirmandensälen und Kanzleiräumen beauftragte.
Der Erste Weltkrieg verhinderte aber den für die damals bereits »8.400 evangelische Seelen zählende Gemeinde dringend notwendigen Kirchenbau«, so dass nach einem erneuten Entwurf Professor Oswin Hempels damit erst im August 1927 begonnen und der Grundstein am 9. Oktober 1927 gelegt werden konnte.
In den vor neunzig Jahren gelegten Grundstein wurde eine vom Pfarrer Alexis Fischer (1868–1949) und vom stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes Dr. med. Paul Schmidt (1867–1945) unterzeichnete Urkunde eingefügt, die mit folgenden Worten beginnt:
»Heute, am 17. Sonntag nach dem Dreieinigkeitsfest, dem 9. Oktober des Jahres 1927 nach Christi Geburt, nach unseres Reichspräsidenten von Hindenburg 80-jährigem Geburtstage, ist durch Pfarrer D. Blanckmeister als Ephoralverweser […] in Gegenwart der Kirchenvorsteher und Kirchgemeindevertreter der Apostelkirchgemeinde, der Vertreter des Evang.-luth. Landeskonsistoriums, des Bezirkskirchenamtes, des Rates zu Dresden als Patronatsherrschaft und unter Anwesenheit zahlreicher Gemeindeglieder der Grundstein zum künftigen Kirchgemeinde- und Pfarrhaus der Apostelkirchgemeinde gelegt und in ihm diese Urkunde eingefügt worden.«
Nach achtzehnmonatiger intensiver Bautätigkeit erhielt der Kirchenneubau mit Gottesdienstraum, Taufkapelle, Unterrichts-, Versammlungs- und Wirtschaftsräumen sowie Kanzlei und Pfarrerwohnungen am 10. März 1929 die feierliche Weihe.
Anzufügen ist, dass die Apostelkirche seit 2006 das Verwaltungszentrum der zur Laurentiuskirchgemeinde vereinigten Kirchen von Kaditz, Pieschen, Trachenberge und Trachau selbst ist.