Dresden startet sein digitales Stadtarchiv

Veröffentlicht am Dienstag, 11. Juni 2019

Ein einfacher Knopfdruck und Dresden ist in das Digitalzeitalter gestartet. Das erste digitale Archivgut im elektronischen Stadtarchiv ist der Bestand »Stadtratssitzungen mit Audiomitschnitten aus der Zeit zwischen dem 16. Oktober 1989 und 3. Oktober 1990«.

Ein einfacher Knopfdruck für den Oberbürgermeister, aber ein Quantensprung auf dem Weg ins digitale Zeitalter. Foto: Möller

Ein einfacher Knopfdruck für den Oberbürgermeister, aber ein Quantensprung auf dem Weg ins digitale Zeitalter.

Foto: Möller

Ein kurzer Griff in die Tasten und schon hatte Oberbür­ger­meister Dirk Hilbert Geschichte geschrieben. Am 24. Mai 2019 startete die Landes­haupt­stadt ihr digitales Archiv und setzt damit ab sofort als erste sächsische Kommune die gesetz­liche Pflicht­aufgabe der Digita­li­sierung um. Mit dem digitalen Archiv beginnt für Dresden eine neue Ära. Die Verwaltung liefert keine Kisten voller Akten­bündel mehr an das Archiv und Zwischen­archiv in der Albert­stadt, sondern schickt mehrere Terra­bytes durch die Leitungen.

»Digita­li­sierung ist eines unserer Haupt­themen. Ohne konse­quente Digita­li­sierung unserer Verfahren sind flexible Angebote, wie sie der Bürger erwartet, nicht reali­sierbar. Und für unsere Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­beiter ist die Digita­li­sierung ein Schritt in neue, moderne Arbeits­welten«, so Hilbert.

Aktuell liegen 75 Terabyte bereit, abgespei­chert zu werden. Pro Jahr sollen es künftig 1,5 Terabyte sein. Das erste digitale Archivgut im elektro­ni­schen Stadt­archiv ist der Bestand »Stadt­rats­sit­zungen mit Audio­mit­schnitten aus der Zeit zwischen dem 16. Oktober 1989 und 3. Oktober 1990«. Anhand der Origi­nal­mit­schnitte von Rathaus­ge­sprächen, Presse­kon­fe­renzen und Stadt­rats­sit­zungen können sich die Nutzer an die histo­ri­schen Brenn­punkte der Wendezeit in Dresden begeben.

Für Kultur­bür­ger­meis­terin Annekatrin Klepsch ist das der Brücken­schlag zu den Digital Natives. Wichtige Dokumente könnten so über das Smart­phone abgerufen werden. Dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer sei dies ein bewusst gesetztes Sig­nal, sich zu erinnern, dass Demokratie, Presse­freiheit sowie die Freiheit der Kunst und der freien Meinungs­äu­ßerung keine Selbst­ver­ständ­lich­keiten sind, sondern hart errungen wurden und an vielen Stellen verteidigt werden müssen. Das elek­tronische Stadt­archiv steht Inter­es­sierten unter dresden.de/stadtarchiv zur Verfügung.

Steffen Möller

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