Pfandringe gegen Verschmutzung & Verletzungen
Modellprojekt für die Dresdner Neustadt
Veröffentlicht am Mittwoch, 10. Mai 2017
In der Dresdner Neustadt werden sogenannte Pfandringe zur Leerguterfassung eingesetzt. Spätshops nehmen nun auch pfandfreie Flaschen zurück. Ortsamtsleiter André Barth startet die Saison im Alaunpark.
Die ersten Nutzer hatten sich der neuen Pfandringe an den Papierkörben vor der Scheune bereits bemächtigt, und das noch, bevor Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen diese offiziell ihrer Bestimmung übergeben konnte. Der Festakt war damit gescheitert.
Nichtsdestotrotz war das öffentliche Interesse vom ersten Moment an groß. Ein Passant zum Beispiel wollte wissen, welche Art von Flaschen in die Ringe passen, um gleich darauf festzustellen, dass acht Steckplätze dann doch etwas wenig wären. Über die ganze Neustadt verteilt sind insgesamt zehn dieser Pfandringe installiert worden. Ziel ist, die Flaschen einmal mehr dem Verwertungskreislauf zuzuführen. Sicher sind die Dinger auch noch. Flaschensammler laufen so nicht mehr Gefahr, sich beim Angeln nach Leergut in herkömmlichen Papierkörben zu verletzen.
Vorerst handelt es sich allerdings nur um einen Testlauf, der auf ein halbes Jahr befristet ist. Rund 2.300 Euro haben die Teile in der Anschaffung gekostet, Ende des Jahres soll geprüft werden, ob sich die Investition gelohnt hat. In verschiedenen deutschen Städten sind ähnliche bereits erprobt worden. Bewährt haben sie sich offenbar nicht.
Eine gute Nachricht konnte Ortsamtsleiter André Barth verkünden: Die Betreiber der Spätshops in der Dresdner Neustadt nehmen künftig auch pfandfreie Flaschen zurück. Damit sollte man beim Problem Splitterglas im öffentlichen Raum ein gutes Stück weiterkommen. Weitergekommen in Sachen Ordnung und Sauberkeit ist man auch auf dem Alaunplatz. »Die Basis einer gesunden Ordnung ist ein großer Papierkorb«, zitierte André Barth den Journalisten und Schriftsteller Kurt Tucholsky. Davon gibt es nun im Alaunpark tatsächlich genug. Der Knackpunkt dürfte darin liegen, die Behälter ordnungsgemäß zu nutzen.
Die Stadtreinigung spendierte ein paar zusätzliche Tonnen, und auch die aus dem Vorjahr bekannte Schokoladenverteilaktion läuft wieder. Mit der süßen Gabe erhalten die Parkbesucher einen detaillierten Lageplan, der die Standorte der Mülltonnen ausweist, aber auch andere Informationen bereithält.