Gärtnern ganz ohne Hürden

Gemeinschaftsgarten im Alaunpark barrierefrei umgestaltet

Veröffentlicht am Donnerstag, 16. November 2017

Der Gemeinschaftsgarten im Alaunpark wurde barrierefrei gestaltet. Die Fördermittel stammen aus dem Investitionsprogramm Barrierefreies Bauen »Lieblingsplatz für alle« Projekte können in der Größenordnung von bis zu 25.000 Euro gefördert werden.

Fachsimpeln am Hochbeet: Stadtgärtenchef Paul Stadelhofer (2. v. l) sowie Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Behindertenverbände. In der Mitte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain. Foto: Möller

Fachsimpeln am Hochbeet: Stadtgärtenchef Paul Stadelhofer (2. v. l) sowie Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Behindertenverbände. In der Mitte Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain.

Foto: Möller

Reichlich 276.000 Euro sind in den Jahren seit 2014 allein aus dem Inves­ti­ti­ons­pro­gramm Barrie­re­freies Bauen »Lieblings­plätze für alle« zur Verfügung gestellt worden. Ziel des Förder­pro­gramms ist es, Menschen mit Behin­derung den Zugang und die Nutzung öffent­licher Einrich­tungen und Gebäude zu ermög­lichen oder wenigstens zu erleichtern. Der Bedarf ist riesig. Mehr als 2,5 Millionen Euro sind im genannten Zeitraum beantragt worden. 172 Maßnah­me­vor­schläge wurden einge­reicht, 63 davon bewilligt. Auch im kommenden Jahr spendiert der Freistaat fast eine Viertel­million Euro zur Verbes­serung der entspre­chenden In­frastrukturen. Gefördert werden können Projekte bis maximal 25.000 Euro. Projekt­vor­schläge sind bis 12. Januar 2018 bei der Stadt Dresden einzu­reichen.

Die Proble­matik barrie­re­freier Zugänge ist natürlich auch in der Dresdner Neustadt ein Thema. »In der Neustadt leben viele Menschen mit Behin­derung, die sehr aktiv am gesell­schaft­lichen Leben teilnehmen«, sagt Daniela Richter vom Büro der Beauf­tragten für Menschen mit Behin­de­rungen, als sich Vertreter verschie­dener Inter­es­sen­ver­bände am 19. Oktober 2017 im Gemein­schafts­garten auf dem Gelände des Alaun­parks zusam­men­finden. Bewirt­schaftet wird die 320 Quadrat­meter große Fläche vom Verein Stadt­gärten.

Den Garten gibt es seit zwei Jahren und die Resonanz ist toll. »Inzwi­schen bringen die Leute schon Geräte, aber auch Saatgut selbst mit«, erzählt Paul Stadel­hofer, Geschäfts­führer des Vereins. Probleme mit Vanda­lismus gibt es nicht. Raoul Schmidt-Lamontain kann diese Erfah­rungen aus seiner Zeit in Hannover nur bestä­tigen.

Überall dort, wo die Menschen sich selbst aktiv an einem Projekt betei­ligen, passiert so etwas norma­ler­weise nicht.

Der Baubür­ger­meister ist an diesem Donnerstag aber nicht nur zum Small Talk gekommen. Anlass ist vielmehr der Abschluss diverser Umbau­maß­nahmen, die Behin­derten einen noch besseren Zugang zum Garten ermög­lichen.

Barrie­re­freiheit war von Anfang an ein Thema. Der Verband der Körper­be­hin­derten hatte bereits zuvor ein Hochbeet gespendet und stand dem Verein beratend zur Seite. Jetzt wurde u.a. der Eingang barrie­refrei gestaltet und der Platz am Hochbeet befestigt.

Damit hat sich vor allem die Situation für Rolli-Fahrer deutlich verbessert. 6.500 Euro haben die Arbeiten gekostet, 5.800 Euro davon stammen aus dem Fördertopf. »Mal keine Rampe, sondern ein Garten«, stellt Schmidt-Lamontain zutreffend fest und freut sich schon auf weitere spannende Projekte.

Steffen Möller

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