Pieschen diskutierte über Stadtteilkultur
Dresden auf dem Weg zur Kulturhauptstadt 2025
Veröffentlicht am Donnerstag, 21. September 2017
Die Stadtteilkultur und ihr Beitrag auf dem Weg Dresdens zur Kulturhauptstadt 2015. Bürgerinnen und Bürger sollen und wollen sich aktiv beteiligen. Wie kann Stadtteilkultur oder Kultur im Stadtteil konkret aussehen?
Ende August lud das Amt für Kultur und Denkmalschutz sowie die Beigeordnete für Kultur und Tourismus, Annekatrin Klepsch, zu einem Bürgerforum nach Pieschen ein. Ziel ist es zum einen, die Bürger bei der Fortschreibung des Kulturentwicklungsplanes mit ihren Ideen und Wünschen einzubeziehen.
Aber auch für die Bewerbung Dresdens als Kulturhauptstadt Europas 2025 haben die Anwohner die Möglichkeit, Orte in Pieschen zu benennen, an denen Menschen zusammenkommen könnten, die sonst nicht zueinander finden würden. In den Räumen der Kreativen Werkstatt Dresden im Galvanohof trafen sich zahlreiche interessierte Pieschener und hörten zunächst den Einführungsvortrag von Anna Pallas, Geschäftsführerin des Landesverbandes Soziokultur Sachsen. Sie erläuterte das Wesen von Stadtteilkulturen, die dadurch geprägt sind, dass verschiedene Träger gemeinsam im und für den Stadtteil wirken und dabei die Anwohner aktiv beteiligen. Es geht um Austausch und Begegnung unter den Anwohnern. Wie dies künftig noch besser umgesetzt werden kann, darüber diskutierten die Teilnehmer des Bürgerforums in vier Arbeitsgruppen. Dabei sollten zum einen Stärken und Schwächen der Kulturarbeit in Pieschen benannt sowie Visionen, welche Kultur den Stadtteil künftig prägen soll, herausgearbeitet werden.
Vielfach geäußert wurde der Wunsch nach einem Bürgerhaus, in dem Veranstaltungen stattfinden und dessen Räume eigenständig genutzt werden können. Ein großes Thema war das Sachsenbad. Der Wunsch, es als Bad zu aktivieren wurde ebenso geäußert, wie die Möglichkeit der Nutzung als soziales Begegnungszentrum. Sorgen macht man sich um die Entwicklung des Standortes »Alter Leipziger Bahnhof«.
An Stelle eines großen Einkaufszentrums, das als Gefahr für die kleinen Läden empfunden wird, wünschen sich viele Pieschener eine Nutzung als Wohnquartier mit kulturellen und kleingewerblichen Angeboten. Ein andere Idee war, den Elbraum intensiver zu nutzen, beispielsweise für sportliche Aktivitäten.
Ebenfalls geäußert wurde der Wunsch nach einem Quartiersmanagement in Pieschen als Anlaufstelle für Fragen im Stadtteil. Ein Pieschener erinnerte im Abschlussgespräch daran, das Schloss Übigau mit seinen unzähligen Möglichkeiten, nicht aus den Augen zu verlieren. Die Ergebnisse des Bürgerforums sind demnächst unter www.dresden.de/kulturentwicklungsplan nachlesbar.
»Das Amt für Kultur und Denkmalschutz wird die Themen, die das Amt unmittelbar betreffen, wie die Bereitstellung von Atelierräumen für Künstler aller Art, aktiv aufgreifen, andere Themen an die entsprechenden Ämter weitergeben«, versicherte Amtsleiter Manfred Wiemer. Auch aus Sicht des Denkmalschutzes habe sein Amt großes Interesse am Sachsenbad. Da prüfe das Stadtplanungsamt derzeit intensiv, ob die Nutzung als Bad möglich sei.