Mehr Schüler, neue Schulen
Veröffentlicht am Montag, 16. Oktober 2017
Dresdens Bevölkerung wächst und wächst, und so steigen auch die Schülerzahlen. Die Stadt reagiert mit dem Bau neuer Schulen: laut aktualisiertem Schulkonzept sollen zwölf neue Schulen gegründet werden.
Wie viel Plätze werden in den nächsten Jahren in Grund- und Oberschulen gebraucht, wie viel an Gymnasien? Wie soll sich die Schullandschaft entwickeln? Fragen, die die Schulnetzplanung der Stadt beantworten soll. Dieses Thema wird am 2. November 2017 die Stadträte beschäftigen, deshalb hatten zuvor die Ortsbeiräte das Wort, um mit ihrer Ortskenntnis den vorgelegten 700-Seiten-Entwurf zu beurteilen. Die Blasewitzer diskutierten am 27. Oktober 2017 darüber, eine Vertagung des brisanten Themas wurde mehrheitlich abgelehnt.
Ausgehend von der Prognose über den weiteren Bevölkerungszuwachs sollen in den nächsten Jahren 12 neue Schulen gegründet werden. Als Maximum werden im Schuljahr 2022/23 ca. 5.200 Schülerinnen und Schüler in den kommunalen Grundschulen erwartet. Deshalb werden nach der jetzt erfolgten Eröffnung der 147. Grundschule in Pieschen zwei weitere Grundschulen gegründet, außerdem soll die 10. Grundschule im Schuljahr 2018/19 von der Zinzendorfstraße auf die Stuvestraße umziehen.
Ein neuer Trend macht sich bemerkbar: Nach der 4. Klasse wollen 77,8 Prozent der Schüler auf ein Gymnasium gehen! Trotzdem sollen vier neue Oberschulen gegründet werden, so 2021/22 eine 149. Oberschule am Standort Schilfweg.
Auch fünf neue Gymnasien sind geplant. Das Tolkewitzer Gymnasium ist bereits in diesem Schuljahr mit fünf Klassen gestartet, das nächste soll in Seidnitz 18/19 seinen Betrieb aufnehmen. Eigentlich soll der Standort Berthelsdorfer Weg nur eine Übergangslösung sein. Wenn aber kein besserer gefunden wird, ist hier sogar eine bauliche Erweiterung angedacht. An der Stelle kommt die Freie Evangelische Schule ins Spiel. Auch sie möchte ein dreizügiges Gymnasium gründen, möglichst an ihrem Campus an der Hausdorfer Straße. Dafür würde sich das Grundstück Altenberger Straße 83 anbieten. Die einstige Schule steht leer, nachdem sie zwischenzeitlich als Flüchtlingsunterkunft diente. Was hat die Stadt mit dem Grundstück vor? Wohnbebauung? Thomas Ertel, Geschäftsführer der FES, brach eine Lanze für die weiterführende Bildungseinrichtung mit christlichem Profil an dieser Stelle, da der Bedarf da sei.
Die Ortsbeiräte stellten einen Antrag, dass generell das Grundstück Altenberger Straße als Schulstandort erhalten bleiben soll. Denn auch die Stadt ist weiter auf der Suche nach geeigneten Flächen.
150 Millionen Euro sind 2017 für Investitionen im Schulbau eingeplant. Mittelfristig sind es 500 Millionen Euro, aber damit seien nicht alle vorgesehenen Objekte finanzierbar, erklärte Michael Fücker vom Schulverwaltungsamt den Ortsbeiräten. Das sei Gegenstand der nächsten Haushaltsverhandlungen.
Die Mehrheit der Ortsbeiräte votierte für den vorgelegten Entwurf der Schulnetzplanung.