Ökologisch gärtnern in der »Aronia«
Neue Kleingartenanlage im Dresdner Osten
Veröffentlicht am Mittwoch, 9. Mai 2018
In Großzschachwitz entstehen für Kleingärtner 18 neue Parzellen. Hier können sie sich ihre naturnahe Idylle mit Obst, Gemüse, Blumen und Bäumen schaffen.
Großzschachwitz. Grüne Wiese, soweit das Auge reicht, vereinzelt ein paar Traubenhyazinthen und Osterglocken – so zeigt sich Mitte April die Fläche zwischen Pirnaer Landstraße und Bierweg. Hier soll eine neue Kleingartenanlage entstehen. Frank Hoffmann, 1. Vorsitzender des Stadtverbandes »Dresdner Gartenfreunde«, sieht die 18 Kleingärten schon vor seinem geistigen Auge aufblühen: mit Gemüse- und Blumenbeeten, mit Kräuterspiralen und Obstbäumen, mit Laube und Komposthaufen. Erste Wege sind angelegt, Wasser- und Stromanschluss vorhanden. In der Mitte der etwa 6.000 Quadratmeter großen Fläche wird ein Vereinshaus aufgebaut.
Erste Interessenten haben sich bereits umgeschaut, darunter ein Imker, der hier gern seine Bienenvölker schwärmen lassen möchte. Direkt neben dem Gelände wird bereits fleißig gegärtnert, in der Kleingartenanlage »Am Bierweg« und in den beiden Erholungsgärten. In der neuen Anlage mit dem Namen »Aronia« steht das naturnahe, ökologische Anbauen im Vordergrund. Umwelt- und Naturschutz werden großgeschrieben. Alte Obstsorten und Wildobstsorten bekommen den Vorzug, Artenvielfalt der einheimischen Fauna und Flora ist erwünscht, Herbizide und Insektizide sind verboten. Sträucher und Stauden ersetzen Zäune und grenzen die einzelnen Gärten ab. Vielleicht entstehen auch über mehrere Parzellen hinweg Biotope?
Zur offiziellen Übergabe der neuen Gartenfläche an den Stadtverband »Dresdner Gartenfreunde« am 23. April 2018 war auch Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen gekommen. Sie weiß wie Frank Hoffmann, dass das Gärtnern in Dresden besonders bei jungen Menschen großen Zuspruch hat: »Ich bin sehr froh über diese neue Anlage. Hier wird naturnahes Gärtnern groß geschrieben. Wer alte Kartoffelsorten, immer seltener werdende heimische Kräuter, Blumenstauden und Beerensträucher im Garten hat, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes. Auch Bienen, Schmetterlinge und Vögel werden sich darüber freuen. Die neue Kleingartenanlage kann so ein Beitrag gegen das Insektensterben werden«.
Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft hat die ehemalige Grünfläche zur kleingärtnerischen Nutzung vorbereitet, u. a. für den Zugang, die Begrenzungen und das Wegesystem gesorgt. Die Fläche dient als Ersatzland für Gärten, die aus Hochwasserschutzgründen aufgegeben werden mussten. Vor allem Laubegaster Sparten sind davon betroffen, deutlich über 100 Kleingärten mussten aufgegeben werden.
Bis Juli können sich immer sonntags, 10 bis 12 Uhr, künftige Hobbygärtner auf dem Gelände umschauen und sich für eine Parzelle anmelden. Sie erhalten in der Aufbauphase Unterstützung von Sven-Karsten Kaiser, Vorsitzender des KGV »Flora1«. Erst kürzlich gewann dieser Verein aus Striesen den Wettbewerb »Gärten in der Stadt«, den das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und der sächsische Landesverband der Kleingärtner initiierten.