Dr. med. Paul Amadeus Schmidt – erster Arzt der Gemeinde Trachau

Grabstätten auf dem St.-Pauli-Friedhof

Veröffentlicht am Dienstag, 23. Oktober 2018

Im Jahr 1924 rief der Arzt Dr. Paul Amadeus Schmidt einen Kirchenbauverein ins Leben, dessen Ziel darin bestand, ein Gemeindezentrum für die Apostelkirche in Trachau zu errichten. Fünf Jahre später, im März 1929, konnte Vollzug gemeldet werden. Dr. Schmidt, der sich in der damaligen Vorortgemeinde übrigens als erster Arzt überhaupt niedergelassen hatte, ist auf dem St.-Pauli-Friedhof beigesetzt.

Grabanlage der Familie Schmidt auf dem St.-Pauli-Friedhof. Foto: Brendler

Grabanlage der Familie Schmidt auf dem St.-Pauli-Friedhof.

Foto: Brendler

Als am 10. März 1929 das Gemein­de­zentrum der Apostel­kirche in Dresden-Trachau geweiht und übergeben wurde, nahm neben dem Pfarrer Alexis Eduard Fischer (1868–1949), dem Archi­tekten Oswin Hempel (1876–1965) auch Dr. med. Paul Amadeus Schmidt das Wort.

Im Februar 1895 hatte sich der damals achtund­zwan­zig­jährige Allge­mein­me­di­ziner in der Vorort­ge­meinde Trachau als erster Arzt überhaupt nieder­ge­lassen. Seine Praxis befand sich im mehrstö­ckigen Miets­wohnhaus Leipziger Straße Nr. 157. Hausei­gen­tümer war der Trachauer Zigar­ren­fa­brikant Friedrich Otto Jedicke (1860–1911).

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges (1914–1918) erhielt Dr. med. Schmidt das Vertrauen der 1908 gebil­deten Apostel­kirch­ge­meinde und wurde in deren Vorstand als Stell­ver­treter gewählt.
In dieser Funktion rief er am 21. Juni 1924 einen Kirch­bau­verein ins Leben. Dessen Ziel bestand darin, der Gemeinde die »gewünschten kirch­lichen Räume für Gottes­dienst, Gemein­de­zu­sam­men­künfte, Konfir­man­den­un­ter­richt, Jugend­pflege, Kanzlei und auch ein Pfarrhaus zu bringen.«(1)

Hatten sich an der Gründung des Vereins zunächst nur 30 Trachauer Kirch­ge­mein­de­mit­glieder beteiligt, so wuchs die Zahl im Laufe des Jahres 1924 auf fast 380. Darunter waren 34 Lehrer, sieben Fabrik­besitzer und Fabrik­direktoren, fünf Gastwirte, neun Fleischer- und Bäcker­meister, eine große Zahl Beamte und Angestellte sowie sechs Trachauer Vereine.

Dr. med. Schmidt, der sich als Gründer und Vorsit­zender des Kirch­bau­vereins große Verdienste um den Bau des Kirch­ge­mein­de­zen­trums der Trachauer Apostel­kirche erwarb, dankte im Rahmen der Weihe 1929 allen Förderern und Mitgliedern und führte u. a. aus: »Wohl ist das Haus gegründet, fertig­ge­stellt und geweiht, aber noch sind viele Aufgaben zu erfüllen […]. Deshalb ergeht auch an alle Kirch­ge­mein­de­mit­glieder die Bitte: Werdet, soweit Ihr es nicht schon seid, Mitglieder des Kirch­bau­vereins; es gereicht Euch allen zur Ehre, weiter mitzu­helfen, nachdem der Verein bereits so großes erwirkt hat.« (1)

Am 28. Februar 1945 verstarb Dr. med. Paul Amadeus Schmidt. Bestattet wurde er im Famili­engrab auf dem St.-Pauli-Friedhof an der Radeburger Straße.

(1) Festschrift zur Weihe des Gemein­de­hauses der Apostel­kirch­ge­meinde zu Dresden-Trachau 1929

Klaus Brendler

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