Die gezähmte Widerspenstige
Arbeiten für den Hochwasserschutz an der Weißeritz abgeschlossen
Veröffentlicht am Mittwoch, 27. Mai 2020
Am 13. Mai wurde am Weißeritzknick in Löbtau die Fertigstellung der Hochwasserschutzmaßnahmen an der Weißeritz in Dresden verkündet. Rund 40 Millionen Euro flossen in diese Schutzmaßnahmen.
Löbtau. Beim Augusthochwasser 2002 zeigte sich die Gefährlichkeit der vereinigten Weißeritz für Dresden in einem katastrophalen Ausmaß. Bilder von der Flutung des Hauptbahnhofs und von Schlauchbooten auf der Ostra-Allee hätte kaum einer davor für möglich gehalten.
Um die Stadt zukünftig besser vor derartigen Überflutungen zu schützen, wurde wenige Jahre nach der Flut 2002 ein Hochwasserschutzkonzept für die Weißeritz erarbeitet, um diese im Stadtgebiet zu zähmen. Im September 2009 begannen die Bauarbeiten.
Am Weißeritzknick in Löbtau sind am 13. Mai die Arbeiten am Hochwasserschutz der Weißeritz in Dresden offiziell beendet worden, zwei Jahre früher als ursprünglich geplant. Sachsens Staatsminister Wolfram Günther und der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert ließen es sich nicht nehmen, aus diesem Anlass gemeinsam eine Schau- und Erinnerungstafel am Weißeritzknick zu enthüllen. Diese Stelle ist für den Hochwasserschutz eine der wichtigsten, da sich hier bei der Flut 2002 Wassermassen aufstauten und in das Dresdner Zentrum abflossen.
Wenn man heute die wenige Meter breite, ruhig dahinfließende Weißeritz sieht, ahnt man die Schrecken, die eine Flutung ganzer Stadtteile durch plötzliche, wilde Fluten hervorruft. Als besonders tückisch stellte sich dabei die kurze Vorwarnzeit für das Hochwasser von wenigen Stunden heraus. Oberbürgermeister Dirk Hilbert erinnerte daran, dass gerade deshalb der Hochwasserschutz an der Weißeritz für Dresden von besonderer Bedeutung ist.
Allein die Hochwasserschäden durch die Weisseritz gingen im August 2002 in den dreistelligen Millionenbereich. Die nach wenigen Tagen hinzukommenden Elbefluten überfluteten dann noch weitere Teile der Stadt.
Der Ausbau des Hochwasserschutzes am Weißeritzknick hat fast schon monumentale Züge. Das Flussbett wurde dabei um bis zu 20 Meter verbreitert und die Ufermauern wurden komplett neu als meterhohe Wände geschaffen. Nun können bis zu 400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde bei Hochwasser abfließen, ohne dass es zu Überflutungen kommt, ein Schutz für die nächsten Jahrhunderte.