Die »Bergziege« hat Geburtstag
Veröffentlicht am Montag, 19. April 2021
Die HO-Gaststätte »Bergwirtschaft« war für ihre Tanzveranstaltungen weit über die Grenzen Dresdens hinaus bekannt. Zu den bekanntesten Schallplattenunterhaltern zählte in den 1980ern Wolfgang »Wolle« Förster.
In den 1980er Jahren nutzte der damalige Jugendclub Dresden-Nord für Veranstaltungen unterschiedlichster Art hin und wieder die Gasträume und den Garten der Trachauer HO-Gaststätte »Bergwirtschaft«. Beliebt waren vor allem die an den Wochenenden stattfindenden und in der Regel stark besuchten Discotheken.
Wenn zum Beispiel Wolfgang »Wolle« Förster, damals einer der bekanntesten Schallplattenunterhalter im Dresdner Raum, mit seiner Dynamic-Disco-Dresden auflegte, gab es schon lange vorher keine Eintrittskarten mehr. In dieser Zeit ist wohl für die Gaststätte »Bergwirtschaft« auch der Name »Bergziege« entstanden. So wie für viele gastronomische Einrichtungen waren nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten auch die Tage der »Bergziege« gezählt. Im Jahre 1991 wegen »Antrag auf Rückübertragung« geschlossen, wurde sie nach vielen Jahren des Leerstandes und dem damit einhergehenden Verfall im Frühherbst 2005 abgerissen. Das heißt, der schon 1880 als »Bergschenke« in den Trachauer Gemeindeakten erwähnte Ausschank verschwand von der Bildfläche.
In zweijähriger Bauzeit entstand am gleichen Ort ein dreistöckiger Zweckbau mit fast 90 Hotelbetten und zirka 400 Gaststättenplätzen. »In neuem Glanz ist eines der beliebtesten Ausflugsziele vergangener Zeiten wieder zum Leben erweckt«, so der aus Baden-Württemberg stammende Inhaber im Mai 2007 anlässlich der Inbetriebnahme seines Hotel- und Restaurantbetriebes, den er »Bergwirtschaft Wilder Mann« nennt.
Während am Hotel- und Restaurantbau noch gezimmert und gemauert wurde, eröffnete neben der Baustelle am 18. Mai 2006 ein kleines Eiscafé. Heute gehört es laut »So lebt Dresden« zu den TOP 5 der Elbestadt. Und weil der in Trachau aufgewachsene Inhaber um die Geschichte der ehemaligen »Bergwirtschaft« weiß, trägt das Eiscafé auch den Namen »Bergziege«. Am 18. des kommenden Monats kann er den fünfzehnten Geburtstag seines Familien-Eiscafés feiern. Dazu sollte man ihm vor Ort gratulieren, und zwar nicht nur, weil »… das Eis aus eigener Produktion hier unheimlich lecker ist!«.