Der verschlossene Garten
SLUB: Sächsisches Kulturerbe aus der Klosterbibliothek St. Marienthal erstmals öffentlich zu sehen
Veröffentlicht am Donnerstag, 30. Januar 2025
Bis zum 17. Mai 2025 sind erstmals alle mittelalterlichen Handschriften und ausgewählte Alte Drucke aus dem Buchbestand des Klosters St. Marienthal in einer Ausstellung zu sehen. In ihrem Buchmuseum, Zellescher Weg 18, zeigt die SLUB dieses sächsische Kulturerbe, das durch die Carl ... weiterlesen
Bis zum 17. Mai 2025 sind erstmals alle mittelalterlichen Handschriften und ausgewählte Alte Drucke aus dem Buchbestand des Klosters St. Marienthal in einer Ausstellung zu sehen. In ihrem Buchmuseum, Zellescher Weg 18, zeigt die SLUB dieses sächsische Kulturerbe, das durch die Carl Friedrich von Siemens Stiftung gefördert wird. Die Schau „Der verschlossene Garten. Zugänge zur Klosterbibliothek der Zisterzienserinnen von St. Marienthal“ gewährt einen authentischen Blick in Buchbesitz und Geschichte des Frauenklosters. Damit erhält die Öffentlichkeit ein Bild von dem, das sonst nur Ordensangehörigen im Kloster zugänglich ist. Auch der bekannte Marienthaler Psalter und das Altzeller Kapiteloffiziumsbuch, das lange als verschollen galt, werden gezeigt. Besucherinnen und Besucher können einen virtuellen Rundgang durch die Klosterbibliothek erleben und erste Forschungsergebnisse zu den mittelalterlichen Handschriften recherchieren.
„Der Schlüssel zum Verständnis des Marienthaler Erbes war für uns das Bild vom verschlossenen Garten aus dem Hohelied der Bibel. Es steht für ein Leben in Ruhe und Gebet, mit Arbeit und Wissen“, erläutert Jana Kocourek, Ausstellungskuratorin in der SLUB Dresden. Sie erinnert daran, dass im Kloster St. Marienthal seit fast 800 Jahren Zisterzienserinnen leben. „Trotz Krisen und Zerstörungen hat sich ihre einzigartige Bibliothek bis heute erhalten. Sie zeigt, wie wichtig Bücher für Glaube, kulturelle Identität und Bildung sind. Mit der Ausstellung öffnen wir diesen verschlossenen Garten nun für alle Menschen. Treten Sie ein und lassen Sie sich von der Geschichte, den Büchern und der Liebe zum Wissen begeistern!“
Ein Begleitprogramm mit Führungen, einer Busexkursion nach Marienthal und einem Kalligraphie-Kurs ergänzt die Ausstellung. Der Eintritt ist frei. (StZ)