Der Elbetaler ist wieder da

Nachprägung der historischen Gedenkmedaille zum Doppeljubiläum

Veröffentlicht am Mittwoch, 4. Juli 2018

Vor 125 Jahren wurden die Loschwitzer Brücke und die Heilig-Geist-Kirche eingeweiht. Aus diesem Anlass wurde der Elbethaler geprägt. Zum Jubiläum initiierte die Kirchgemeinde die Wiederauflage des Talers als Gedenkmedaille.

Pfarrer Dr. Hans-Peter Hasse mit dem neuen Elbetaler. Foto: Pohl

Pfarrer Dr. Hans-Peter Hasse mit dem neuen Elbetaler.

Foto: Pohl

35 Milli­meter rund glänzt der neue Elbetaler in Feinsilber oder in versil­berter Bronze. Anlässlich des 125. Geburts­tages der Heilig-Geist-Kirche und der Elbbrücke Blaues Wunder wurde der histo­rische Elbet­haler nachge­prägt. Zu verdanken ist das dem Engagement der evange­lisch-luth. Kirch­ge­meinde Dresden-Blasewitz. Pfarrer Dr. Hans-Peter Hasse hat sich intensiv mit der Geschichte des Elbetalers beschäftigt. Nachzu­lesen sind die Details in einer Broschüre, die er gemeinsam mit Prof. Dr. Paul Arnold herausgibt. Sie enthält viele Fakten und histo­rische Bilder rund um die Entstehung von Kirche und Brücke.

Im 19. Jahrhundert ging die Initiative von dem Dresdner Münzhändler Richard Diller (1851–1928) aus. Dieser wandte sich am 3. März 1893 an den »Hochlöb­lichen Gemein­derat zu Blasewitz«. Er schlug vor, zum Bau von Brücke und Kirche ein „äußer­liches Zeichen der Erinnerung“ für die Einwohner und Schul­kinder von Blasewitz zu stiften. Als ein »schönes und wohlfeiles Klein­denkmal« empfahl er die Prägung einer Medaille. Sein Schreiben gelangte an der Blase­witzer Kirchen­vor­stand, der sich dann darum kümmerte. Nun ist es erneut die Kirch­ge­meinde, die eine limitierte Auflage des neuen Elbtalers herausgibt. »Das ist unser Beitrag zum Doppel­ju­biläum«, sagt Pfarrer Dr. Hasse.

Der Elbetaler zeigt auf einer Seite die Brücke, versehen mit den Inschriften »Ein Elbet­haler – Bau zu Nutze und Frommen d. Nächsten«, »König-Albert-Brücke, genannt das Blaue Wunder«. Auf der anderen Seite ist die Heilig-Geist-Kirche abgebildet mit der Inschrift »Ein Elbe­thaler – Bau zum Ruhm und Preis des Höchsten«. Herge­stellt wurde der histo­rische Silber­taler in der Nürnberger Präge­an­stalt Karl Christoph Lauer. Er ist etwas kleiner als der heutige Nachfolger, sein Durch­messer beträgt 33,4 Milli­meter. Er erhielt eine Randle­gende mit dem Datum, die heute fehlt. Das Original befindet sich im Münzka­binett der Staat­lichen Kunst­samm­lungen Dresden. Inter­essant ist für den Kirchen­his­to­riker die Darstellung von Brücke und Gotteshaus in Verbindung mit den Inschriften. »Schon im Mittel­alter wurde das Brücken­bauen als gutes Werk angesehen«, erklärt er.

Die Nachprägung nahm die Dresdner Medail­len­münze Glaser & Sohn GmbH in die Hand. Für den Erinne­rungs-Taler fertigte Ralf Exner einen Präge­stempel an. Dessen Herstellung wurde vom Gewer­be­verein Brücken­schlag Blaues Wunder gefördert. Weitere Partner unter­stützten die Herausgabe des Talers und der dazuge­hö­rigen Broschüre: So das Münzka­binett, das Landesamt für Denkmal­pflege Sachsen und das Amt für Kultur und Denkmal­schutz der Landes­haupt­stadt.

Den Elbetaler gibt es in zwei Ausfüh­rungen im Pfarramt. Der Erlös kommt der Erhaltung der Kirche und des Gemein­de­hauses in Blasewitz zugute.

Christine Pohl

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