Denkmal für Gefallene des 1. Weltkriegs

Veröffentlicht am Donnerstag, 25. November 2021

Nach 100 Jahren weihte der Ortsverein Zschieren-Zschachwitz ein restauriertes Denkmal ein, das an die 32 Männer der Gemeinde erinnert, die zwischen 1914 und 1918 gefallen sind.

Nach 100 Jahren ist am 20. November 2021 in Zschieren ein Denkmal wieder einge­weiht worden. Es erinnert an die 32 Männer aus der damals eigen­stän­digen Gemeinde, die im 1. Weltkrieg zwischen 1914 und 1918 gefallen waren. Dass der Gedenk­stein wieder aufge­stellt werden konnte, ist der Initiative des Ortsvereins Zschieren-Zschachwitz zu verdanken. Dessen Chef Herko Müller zeigte sich dankbar, dass das mit Hilfe vieler Partner gelingen konnte. Er legte großen Wert darauf, dass der Ablauf der kleinen Gedenk­feier ähnlich wie vor 100 Jahren war: So trafen sich Vereins­mit­glieder zunächst im Gasthof Zschieren, um dann gemeinsam bis zum Gedenk­stein an der ehema­ligen Schule an der Wilhelm-Weitling-Straße zu laufen und dort ein Gebinde nieder­zu­legen. Der Posau­nenchor der Stepha­nu­s­kirch­ge­meinde spielte nicht nur die Sachsen­hymne, sondern auch den Choral „Harre meiner Seele, harre des Herrn“, den der Schulchor vor 100 Jahren inter­pre­tierte.

Pfarrer Joachim Krönert zitierte aus der Bergpredigt »Seelig sind die, die Frieden stiften« und erinnerte daran, dass bald nach dem 1. Weltkrieg der zweite folgte mit noch mehr Opfern. Danach forderten viele »Nie wieder Krieg!«. Und so sollten Kriegs­gräber und Denkmäler für Gefallene Orte der Mahnung und Versöhnung sein. Sein Wunsch: Mögen die Namen der Toten auf dem Gedenk­stein in Zschieren neben allen Opfern von Krieg, Gewalt und Terror zum Frieden gemahnen. Stadt­be­zirks­amts­leiter Jörg Lämmerhirt bedankte sich für das Engagement des Vereins. Für ihn steht das Denkmal als Erinnerung daran, wie sinnlos Krieg sei.

»Vergiß mein Volk, die treuen Toten nicht.« heißt es zum Andenken der Gefal­lenen auf der Vorder­seite des Gedenk­steins. Auf der Rückseite des Gedenk­steins ist zu lesen »Ihr ruht oft und gern Euch aus auf unserem Rücken. Zu Eurem Ruhm und Eurer Ehre ließen gern wir uns zerstücken.« Herko Müller erklärte den Zusam­menhang: Am Elbufer lagen vor über 100 Jahren große Sandstein­blöcke an der Schiffs­an­le­ge­stelle, Jugend­liche nutzten sie als »Sonnen­ter­rasse«. Diese Sandsteine wurden später dem Denkmal­aus­schuss für den Gedenk­stein zur Verfügung gestellt und deshalb »zerstückt«. Das Denkmal stand zunächst im Schulwald, etwa 20 Meter vom heutigen Standort entfernt. Im Laufe der Jahre verfiel es, so dass es aus Sicher­heits­gründen abgerissen wurde. Übrig blieb nur der Sockel. Dieser wurde an den neuen Standort versetzt und von Steinmetz Andreas Hempel mit einem neuen Aufsatz, entspre­chend der histo­ri­schen Vorlage, versehen. »Es ist wunderbar geworden«, lobte Herko Müller. Er dankte allen Betei­ligten, den Spendern, den Eigen­tümern des Schul­waldes sowie der Firma Pomosus, die die Grünfläche um den Stein gestaltete. Der Ortsverein wird sich künftig um die Pflege kümmern. Der Vereinschef übergab das Denkmal offiziell an die Stadt­ver­waltung Dresden. Das Stadt­be­zirksamt Leuben hatte das Vorhaben unter­stützt und der Stadt­be­zirks­beirat 2.000 Euro aus seinem Budget dafür bewilligt.

Christine Pohl

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