Das erste Glockengeläut der Vorortgemeinde Trachau
Veröffentlicht am Donnerstag, 30. Juni 2016
Historisches zum ersten Glockengeläut der Trachauer Gemeinde im Trachauer Schulhaus.
Gemeindevorstand Friedrich Ernst Röselmüller (1865–1912) schloss am Mittwoch, dem 18. Dezember, die letzte Ratssitzung des Jahres 1901 und dankte den vierzehn Mitgliedern für deren »getätigte Arbeitsfreudigkeit«.
Die Sitzungen hatten alle im Ratssitzungssaal des neuen, im Februar 1900 eröffneten Trachauer Gemeindeamtes Wilder-Mann-Straße Nr. 5 stattgefunden und oft bis in die frühen Abendstunden gedauert. Auf den Tagesordnungen standen meist 25 bis 30 zu behandelnde Themen.
Was das erste Glockengeläut der damals noch nach Kaditz gepfarrten Vorortgemeinde Trachau betraf, so hatte der Rat auf seiner achten Sitzung am 24. April 1901 nach »längerer Debatte« und gegen zwei Stimmen unter anderem auch beschlossen, den über die 4.000 Mark Stiftungsgeld hinausgehenden Betrag zur Anschaffung eines Glockengeläutes zu garantieren. Ein Vierteljahr später nahm dann der Trachauer Gemeinderat in seiner Sitzung am 7. August den Bericht über die Anbringung und Weihe der drei Glocken entgegen und legte fest, diese am Sonnabend, dem 17. August, an der Trachauer Flurgrenze (heutige Rietzstraße) durch den Gemeinderat, die Kirchenvorsteher und den Schulvorstand zu empfangen.
Noch am gleichen Tag fanden sie in einem Glockenstuhl auf dem Gelände des 1899 eröffneten neuen Trachauer Schulhauses ihren Platz und wurden durch Pfarrer Alexis Eduard Fischer geweiht. Im Zusammenhang mit der Erweiterung des bisherigen und dem Bau des neuen Schulhauses war der Glockenturm im Spätherbst 1909 um einige Meter versetzt worden.