Corona-Test-Drive-In auf dem Messegelände
Veröffentlicht am Montag, 27. April 2020
Testen, testen, testen und damit möglichst die Ansteckungsgefahr bannen. Für bestimmte Risikogruppen wie Ärzte und Pfleger ist jetzt eine besondere Teststation aufgebaut worden.
Kurz nach Ostern wurde am 15. April 2020 auf dem Messegelände im Ostragehege ein sogenannter Testabnahme-Drive-In (DreCoIn) in Betrieb genommen.
Damit sind standardisierte Testkapazitäten geschaffen worden, die es erlauben festzustellen, ob sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kritischer Infrastrukturen mit dem Corona-Virus infiziert haben. Zu den kritischen Infrastrukturen gehören u.a. Alten- und Pflegeheime bzw. deren Belegschaften.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert betonte, dass sich vor allem diese Bereiche als anfällig erwiesen haben, deutschlandweit und in Sachsen. Die zusätzlichen Testkapazitäten könnten helfen, die Verbreitung des neuartigen Virus weiter zu verlangsamen.
Wie funktioniert es?
Im Wesentlichen wie beim Burger-King-Drive-In, nur dass man feste Zeiten vorgegeben bekommt und nichts mitnimmt, sondern etwas da lässt. Zu einem vereinbarten Zeitpunkt finden sich die Test-Teilnehmer auf dem Gelände in der Messe Dresden ein. Sie fahren mit dem eigenen Fahrzeug in die Teststrecke ein und bleiben im Pkw sitzen. Die weitere Wegführung ist ausgeschildert und führt über mehrere Stationen. Von der Anmeldung über die Befragung zum Gesundheitszustand geht es letztlich zur Abstrich-Abnahme. Acht ehrenamtliche, im Vorfeld speziell ausgebildete Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), nehmen unter Anleitung eines Arztes einen Speichelabstrich vor. Die abgenommenen Proben werden im Labor des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost untersucht. Pro Tag können 200 Personen getestet werden. Im Acht-Stunden Schichtsystem sind das 25 pro Stunde. Das Terminmanagement, die Dokumentation und die gegebenenfalls erforderliche Prüfung persönlicher Kontakte der getesteten Personen übernehmen Mitarbeiter des Rathauses.
Wer, was, wo und wie?
Das Brand- und Katastrophenschutzamt der Landeshauptstadt sorgte für den Aufbau der Teststrecke und organisiert deren Betrieb. Dabei konnte man u.a. auf Erfahrungen mit einer ähnliche Teststrecke zurückgreifen, die zuvor auf dem Gelände der Feuerwehr in Dresden-Übigau eingerichtet worden war. Andreas Rümpel, Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes, zeigte sich mit dem Standort des Testabnahme-Drive-Ins auf dem Gelände der Messe Dresden außerordentlich zufrieden, bietet er im Fall des Falles doch Platz für bis zu elf weitere Stationen.
Und was sagte der Oberbürgermeister?
Der machte seinen Dresdnerinnen und Dresdnern ein großes Kompliment, lobte ihre Disziplin insbesondere auch während der Osterfeiertage. Die Stadt hatte verschiedene Wanderrouten herausgesucht. Hilbert war den Empfehlungen der eigenen Verwaltung wenigsten in Teilen gefolgt und hatte sich auf den Weg gemacht. Trotzdem die Strecken gut frequentiert waren, gab es keine »Polonaisen« so der OB. Sein Ausblick ist inzwischen Realität. Der Oberbürgermeister sprach sich nachdrücklich für Mundschutz bei gleichzeitigem Abstandgebot aus und verwies dabei auf Erfahrungen aus Hongkong, Singapur und Südkorea.