Christophoruskirche öffnet Türen für Obdachlose
Veröffentlicht am Mittwoch, 9. November 2016
In der 22. Nachtcafé-Saison öffnet die Christophoruskirche in Laubegast dienstags ihre Pforten für Obdachlose.
Am 1. November begann die nunmehr 22. Nachtcafé-Saison in Dresden. Die Christophoruskirche in Laubegast, Hermann-Seidel-Straße 3, ist schon seit vielen Jahren eine von sieben Kirchen, die bis zum 31. März einmal in der Woche Obdachlosen von 19 Uhr bis 7 Uhr eine warme und trockene Schlafstätte sowie eine Dusche zur Verfügung stellt, aber auch heiße Getränke und Essen anbietet. Das warme Essen bekommen sie von der ENSO AG gespendet, belegte Brötchen vom Hotel 2Am Terrassenufer«. Die Bäckereien Siemank und Franke aus Laubegast geben Brötchen und Kuchen dazu.
»Unsere Gäste sind immer sehr dankbar und fühlen sich wie zu Hause«, erzählt Gerhard Voigt, Gemeindemitglied der Christophoruskirche und seit Anfang an als Helfer in Laubegast dabei. »Es ist ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden.« Aber auch die sehr entspannte Atmosphäre im Nachtcafé hebt er hervor. Rita Richter und Christine Kreher leiten in dieser Saison erstmals das Nachtcafé in der Christophoruskirche. Beide haben in der vorherigen Saison als Helferinnen mitgewirkt und wurden daraufhin angesprochen, ob sie sich vorstellen können, die Leitung zu übernehmen. Sich ehrenamtlich zu engagieren ist beiden ein Bedürfnis. Als freischaffend Tätige kommt es Rita Richter sehr entgegen, in der Wintersaison und einmalig wöchentlich in einem überschaubaren Zeitraum im Einsatz zu sein. »Um Menschen zu helfen, habe ich mich dafür entschieden, den Menschen Zeit zu spenden«, so ihre Motivation. Christine Kreher arbeitete früher in der Volkssolidarität. Menschen zu unterstützen, die es im Leben schwerer haben, stand für sie schon immer im Vordergrund. In der vergangenen Nachtcafé-Saison hat sie oft von anderen Helfern gehört, dass sie sich aus christlicher Nächstenliebe engagieren. Der Gedanke eines Helfers blieb ihr besonders im Gedächtnis: »Mir geht es gut. Ich hab alles, was ich brauche. Da kann ich auch mal etwas für andere tun.«
Jeden Dienstag ab 19 Uhr stehen die ehrenamtlichen Helfer in drei Schichten bereit, verteilen Essen und Getränke, Bettwäsche und eine Isomatte, waschen aber auch über Nacht die Wäsche ihrer Gäste. Bei Bedarf haben sie ein offenes Ohr und geben manchmal den einen oder anderen Tipp. Manche Gäste legen sich zeitig schlafen. Andere spielen gemeinsam Karten, hören Radio oder unterhalten sich. Seit vergangener Saison kommen auch zwei Sozialarbeiter des Brücke-Teams von der Diakonie Stadtmission Dresden einmal pro Woche vorbei und versuchen, die Obdachlosen beim Gang zu verschiedenen Ämtern zu unterstützen. Zwei hauptamtlich tätige Mitarbeiter der Diakonie begleiten das Nachtcafé an allen Tagen. »Es ist wichtig, dass es diese Hauptamtlichen gibt. Sie kennen die Gäste inzwischen ganz gut, was im Umgang mit ihnen zum Teil hilfreich ist«, so Gerhard Voigt.