Christine Kleeberg bringt ihre Keramik zum Schwitzen
Dresdner Keramikerin vorgestellt
Veröffentlicht am Samstag, 13. April 2013
Christine Kleeberg ist Keramikerin. Anderthalb Tonnen von dem zähen Werkstoff verarbeitet Christine Kleeberg in ihrer Werkstatt. Doch entstehen Vasen und Geschirr – ihre kleine Keramikwerkstatt gibt es mittlerweile seit über 13 Jahren.
Blasewitz. Frühlingszeit ist Blumenzeit. Und Frühlingsblumen sehen nicht nur in der Natur bezaubernd aus. Auch in einer handgefertigten Keramikvase fühlen sich Narzisse, Tulpe und Co. wohl.
Das weiß auch die Dresdner Keramikerin Christine Kleeberg: »In den Wintermonaten geht das Geschäft nicht so gut, aber im Frühjahr verkaufe ich wieder viel Geschirr und Vasen.« Mit ihrer kleinen Keramikwerkstatt ist sie ins dreizehnte Geschäftsjahr gestartet. »Ich habe fünf Jahre meist autodidaktisch sozusagen im Untergrund gearbeitet und mich im Jahr 2000 mit meiner Keramik in die Öffentlichkeit getraut«, lächelt sie. Christine Kleeberg lebt und arbeitet in Blasewitz. Ihre Verkaufswerkstatt ist nur wenige Meter vom Schillerplatz entfernt, in der Jüngststraße 14.
Einmal jährlich wird eine tonnenschwere Ladung Ton geliefert und im Keller verstaut. Anderthalb Tonnen von dem zähen Werkstoff verarbeitet Christine Kleeberg in ihrer Werkstatt. Doch wie entsteht zum Beispiel eine Vase? »Das Töpfern an der Drehscheibe dauert nur einige Minuten, aber die Vorarbeit ist zeitaufwendig«, erklärt sie. Zunächst wird der Ton im wahrsten Sinne des Wortes geschlagen, mit den Händen geknetet und in kleinere Portionen geteilt. Auf der Drehscheibe formt Christine Kleeberg im Minutenakkord Tassen, Teeschalen oder Eierbecher. Für zirka einen Tag müssen die Gefäße dann unter einer Abdeckung trocknen, bis sie »lederhart« sind, so der Fachterminus, sind. Am nächsten Tag geht es mit Feinarbeiten weiter, z.B. werden an den Tassen die Henkel angesetzt.
Christine Kleeberg mag schlichte und geradlinige Formen, die sich der Farbgestaltung unterordnen. »Die Farbe trage ich dann mit dem Pinsel auf oder kratze sie mit der Nadel ein«, erklärt sie ihre Technik. Eine echte Kleeberg-Keramik erkenne man zum Beispiel an der typisch hellen Glasur und an den spontanen Zeichnungen. Ist das Geschirr bemalt, wird es zum ersten Mal gebrannt – bei 900 Grad schmort es zirka zehn Stunden im Ofen. Nach dem Bad in der flüssigen Glasur kommt das Geschirr noch einmal bei 1250 Grad in den Brennofen. Erst dann ist der Ton gesintert, also fest und wasserdicht. Die Herstellung eines Keramikstückes dauert zirka 14 Tage.
Auch wenn die Zeiten des Keramikbooms vorbei sind, ist Christine Kleeberg mit ihrer Arbeit glücklich. »In den 90er Jahren war Keramik sehr gefragt, weil sie zu DDR-Zeiten nicht zu haben war. Jetzt sind meine Tassen und Vasen eher Liebhaberstücke«, sagt sie. Viele ihrer Kunden trifft sie auf Töpfermärkten oder beim Elbhangfest. Auch dieses Jahr wird es da wieder einige Stände mit echter Kleeberg-Keramik geben.