»Café Halva« – ein interkultureller Treff
Veröffentlicht am Freitag, 9. Dezember 2016
Kochen und Backen verbindet: Frauen verschiedenster Nationen betreiben das neu gegründete »Café Halva« in der Dresdner Johannstadt.
Johannstadt. Zum »Fest des Friedens« im Johannstädter Kulturtreff am 9. Dezember bietet erstmals das »Café Halva« internationale Süßspeisen an. Erst im August war das Café in der Einrichtung in der Elisenstraße 35 eröffnet worden – als interkulturelles Frauenprojekt. Es soll die Begegnung zwischen geflüchteten Frauen und interessierten Dresdnern ermöglichen. Hier können sich Projektteilnehmerinnen in einem Berufsfeld ausprobieren, das ihnen vertraut sein dürfte: Denn Kochen und Backen können sie alle sehr gut. »Wir wollten zunächst bevorzugt Frauen ohne Ausbildung eine Chance geben. Es gibt aber auch Frauen mit einer Hochschulausbildung«, erzählt Christine Frommhold, Sozialarbeiterin vom Ausländerrat Dresden. Sie unterstützt die zurzeit 16 Frauen aus Syrien, Tschetschenien, Afghanistan, Algerien und Georgien beim Organisieren des Cafébetriebs. Pro Schicht sind drei bis vier Frauen im Einsatz, meist zwei in der Küche und zwei als Kellnerinnen. In jeder Schicht ist wenigstens eine Frau dabei, die schon ganz gut Deutsch spricht. Für 2017 ist die sozialpädagogische Begleitung ebenfalls beantragt. Zurzeit wird das Café als eine Kooperation zwischen dem Ausländerrat e. V. und dem Johannstädter Kulturtreff e. V. betrieben. Perspektivisch soll es in die Hände des Ausländerrates übergehen. »Dass die Frauen das Café irgendwann ganz eigenständig betreiben, ist im Moment noch Zukunftsmusik. Zunächst müssen sie Erfahrungen sammeln bei allen Prozessen rund um das Café. Zwischen den Öffnungstagen treffen wir uns und tauschen uns über anstehende Aufgaben aus«, erläutert die Sozialarbeiterin. Montags und donnerstags ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Frauen bieten sowohl Herzhaftes als auch Süßes aus ihrer Heimat zu moderaten Preisen an. »Der Andrang ist ganz unterschiedlich. Häufig kommen Besucher des Kulturtreffs nach ihren Kursen im Café vorbei. Auch Anwohner aus der Johannstadt finden den Weg zu uns«, so Christine Frommhold weiter. Natürlich sind auch Männer willkommen. Ein regelmäßiger Gast ist der 80-jährige Gerhard. Er wohnt gleich um die Ecke, mischt sich gerne auch unter die jungen Leute und trifft gern interessante Menschen. Aber auch Paten, die sich um Flüchtlinge kümmern, nutzen dieses Café für ihre Treffen.