Schüler spielen Theater

Kooperation von Berufsschule „Ernst Lößnitzer“ und Theater „die bühne“

Veröffentlicht am Montag, 16. Juli 2018

Schüler des Literaturkurses am Beruflichen Schulzentrum für Gastgewerbe hatten, im Rahmen eines Theaterprojektes, ein spannendes Gastspiel im Theater der TU Dresden »die bühne«.

Bei der Theateraufführung. Foto: Claudia Trache

Bei der Theateraufführung.

Foto: Claudia Trache

Im Schuljahr 2014/15 wurde erstmals das Projekt »Koope­ration Schule und Theater in Sachsen« (KOST) gestartet. Schulen aus ganz Sachsen können sich bei diesem Projekt bewerben und haben die Chance, für jeweils zwei Jahre mit einem erfah­renen Theater­schaf­fenden zusam­men­zu­ar­beiten. Seit dem Schuljahr 2017/18 ist auch das Beruf­liche Schulzen­trum für Gastge­werbe »Ernst Lößnitzer« dabei.

Im gerade zu Ende gegan­genen Schuljahr arbeitete Theater­päd­agoge und Regisseur Ulrich Reinhardt im Litera­turkurs der 12. Klasse mit 19 Schüle­rinnen und Schülern. Einmal pro Woche setzten sich die Schüler zunächst mit dem Begriff der Politik und dem Theater ausein­ander. Es wurden Fragen erörtert wie: »Was ist Politik?«, »Was ist politisch?«, »Welche politi­schen Entwick­lungen machen dir Sorge?« oder »Brauchen wir eine Revolution?«. Gegen Projek­tende wurde auch am Wochenende geprobt. Die finale Aufführung, bei der es für die Schüler auch um Zensuren ging, fand als Gastspiel im Theater der TU Dresden die bühne am Weber­platz statt. »Politik war in diesem Jahr das Thema, sowohl des Schüler­thea­ter­treffens Sachsen, das auch über das Projekt KOST initiiert wird, als auch des bundes­weiten Schul­theaters der Länder-Festivals«, erläutert Ulrich Reinhardt, der unter anderem als Theater­pä­dagoge im Theater der TU Dresden die bühne Schau­spiel­kurse leitet. Ursprünglich wollten sie mit ihrem Theater­stück auch am sächsi­schen Schüler­theater-Festival teilnehmen. Letztlich haben sie sich aus Zeitgründen gegen eine Teilnahme entschieden. Für Ulrich Reinhardt, der im Rahmen seiner theater­pä­da­gogischen Tätigkeit auch immer wieder an Schulen arbeitet, war die Einbettung des Projekts innerhalb des Unter­richts eine neue Erfahrung.

»Der Aspekt der Zensierung ist für mich schwer mit meiner Arbeit vereinbar. Mir ist es wichtig, dass die Schüler Spaß daran haben, sich selbst einzu­bringen, Mut zu haben, ihre Ideen auszu­sprechen und Dinge auszu­pro­bieren. Es geht dabei nicht um richtig oder falsch, gut oder schlecht«, so der Theater­päd­agoge, der es trotzdem sehr begrüßen würde, wenn künftig  Theater fester im Lehrplan verankert wäre. Innerhalb des Theaters setzen sich die Schüler mit einer bestimmten Thematik ausein­ander und zwar nicht nur sprachlich, sondern in einer ganzkör­per­lichen Darstellung. Für viele sei es eine ganz neue Erfahrung, sich selbst zu entdecken, festzu­stellen, wie sie mit ihrer Stimme und ihrem Körper agieren können. Fantasie und Kreati­vität wird während des Schaffens­prozesses ebenso entwi­ckelt wie der respekt­volle Umgang mitein­ander, Teamfä­higkeit und das Gefühl, sich aufein­ander verlassen zu können. Die Aufführung vor Publikum war für einige der Schüler eine große Heraus­for­derung, der sie sich erfolg­reich stellten und mit gestärktem Selbst­be­wusstsein von der Bühne gingen. Antje Sorin, verant­wort­liche Lehrerin dieses Litera­tur­kurses, fand die Entwicklung des Projekts, wie aus Einzel­teilen etwas Ganzes entstand, sehr spannend. Der Regisseur gab entspre­chende Anregungen, die die Schüler aufgriffen und eigen­ständig umsetzten, sowohl inhaltlich als auch gestal­te­risch, von ihrem eigenen Outfit bis hin zur Bühnen­ku­lisse. Im kommenden Schuljahr wird Ulrich Reinhardt im Beruf­lichen Schulzen­trum für Gastge­werbe »Ernst Lößnitzer«« erneut im Litera­turkurs einer 12. Klasse zu Gast sein und mit den Schülern ein Thema erarbeiten.

Claudia Trache

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