Mehr Sicherheit für Radfahrer
Veröffentlicht am Dienstag, 9. April 2019
Bis Ende des Jahres wird der Fußweg auf der Loschwitzer Brücke instandgesetzt. Das ist der Auftakt für die grundlegende Sanierung während der nächsten Jahre. Diese wird mit Verkehrseinschränkungen verbunden sein – die Stadt soll Konzepte erarbeiten.
Blasewitz. Ein Bauzaun versperrt derzeit den unterstromigen Fußweg der Loschwitzer Brücke zwischen Schiller- und Körnerplatz. Vorgesehen ist eine umfassende Sanierung bis zum 20. Dezember 2019. Die ersten Arbeiten sind bereits vollzogen, der alte Asphaltbelag wurde beseitigt. Die Baukosten für den neuen Kunstharzbelag, für den Korrosionsschutz und die Stahlbauarbeiten werden mit 955.000 Euro beziffert.
Die diesjährige Erneuerung bildet den Auftakt für die kommende Sanierung in den nächsten fünf Jahren. Von 2020 bis 2024 ist der Austausch von Stahlteilen und dem inneren Geländer vorgesehen, bevor das ehrwürdige technische Denkmal einen kompletten neuen Korrosionsschutz erhält. Um für diese Arbeiten (die zum großen Teil hermetisch abgeriegelt unter Planen stattfinden) die notwendige Baufreiheit zu gewähren, wird es Verkehrseinschränkungen geben. Die Stadt geht davon aus, dass statt der aktuell drei nur zwei Fahrspuren zur Verfügung stehen werden. An einem Verkehrskonzept wird gearbeitet. Aber wird dabei auch ausreichend an die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer gedacht? Diese Frage bewegt die Politiker der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Sie wollen den Oberbürgermeister beauftragen, ein verbindliches Maßnahmenkonzept vorzulegen, um die Gefahr für diese Verkehrsteilnehmer zwischen engem Auto- und Busverkehr auf der Brücke zu minimieren. Dabei werden auch eigene Vorschläge unterbreitet, die Stadtrat Dr. Wolfgang Deppe am 27. März 2019 den Blasewitzer Stadtbezirksbeiräten vorstellte. So könnte geprüft werden, ob eine gemeinsame Nutzung der Fußwege von Fußgängern und Radfahrern erlaubt wird, bei zeitweiser Erhöhung des Geländers aus Sicherheitsgründen. Auch eine Ampelvorrangschaltung für Radfahrer oder eine generelle Tempobegrenzung auf 20 km/h wäre eine Überlegung wert.
In der Diskussion kamen weitere Vorschläge, z. B. Radfahrstreifen auf der Fahrbahn anzulegen. Bis auf eine Stimmenthaltung unterstützten die Stadtbezirksbeiräte diesen Antrag.
Schon in der Januar-Sitzung hatte die SPD einen Antrag zur Verkehrsentlastung der Loschwitzer Brücke während der Sanierung eingebracht. Am 6. März 2019 beschäftigte sich damit der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften. Während die SPD-Vorschläge zur kostenlosen Fahrradbeförderung auf der Fähre Niederpoyritz oder spezielle Bus-Tickets während der Brückensanierung abgelehnt wurden, fand der Vorschlag, die Radverbindung auf dem Körnerweg in Richtung Zentrum zu verbessern, Zustimmung. Dafür soll eine provisorische »glatte« Decke auf den Abschnitten des Körnerwegs aufgebracht werden, die noch nicht saniert sind. Dem stimmte auch der Stadtrat am 21. März 2019 zu.