»Das Buch ist nicht tot!«
Blasewitzer Filiale als »Dresdner Bibliothek des Jahres« gekürt
Veröffentlicht am Freitag, 15. Februar 2019
61.977 Besuche, 627 Neuanmeldungen und 456 Veranstaltungen gingen 2018 auf das Konto der Bibliothek in Blasewitz. Das brachte ihr zum zweiten Mal den Titel »Bibliothek des Jahres«.
Rund 1,7 Millionen Besucher, 15.482 Neuanmeldungen und 5,4 Millionen Entleihungen verzeichneten die Städtischen Bibliotheken im vergangenen Jahr in ganz Dresden.
Ein deutliches Wachstum gegenüber 2017, konstatierte Direktor Prof. Arend Flemming bei seinem Rückblick: Neun Prozent mehr Besucher insgesamt, 20 Prozent mehr Besucher in der Zentralbibliothek, 6,8 Prozent mehr Veranstaltungen und Führungen. Angesichts des großen Interesses der Leser ist er überzeugt: »Nein, das Buch ist nicht tot.« Eine große Rolle spielen dabei die 18 Stadtteilbibliotheken. Dieses starke Filialnetz und den Ausbau der Bibliotheken in den Grundschulen hob Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch am 28. Januar bei ihrem Besuch in der Blasewitzer Bibliothek hervor. Sie gratulierte dem Team um Grit Hirsch zu der Auszeichnung als »Dresdner Bibliothek des Jahres« und ermunterte zum »Weiter so!«.
Nach dem Titel für das Jahr 2000 ist es das zweite Mal, dass die Blasewitzer Filiale ausgezeichnet wurde. Was ist das Besondere an dieser Filiale? Roman Rabe, bibliothekarischer Fachberater, zählte vieles auf, was die Jury neben der guten Entwicklung noch überzeugte: eine hervorragende Veranstaltungsarbeit, den engagierten Lesekreis, die Betreuung von Schülern und Kindergartenkindern im Rahmen des Projektes »Lesestark«. 61.977 Besuche wurden 2018 gezählt, 627 Neuanmeldungen, 456 Veranstaltungen/Führungen sowie 166.225 Entleihungen – und das trotz monatelangem Personalengpass. Seit 2004 ist die Stadtteilbibliothek auch Ausbildungsbibliothek. In ihren Räumen wurde 2017 erstmals das Azubi-Projekt »Chef für einen Monat« durchgeführt, und auch im Februar übernehmen die Auszubildenden wieder die Regie in Blasewitz.
Prof. Flemming verwies darauf, dass es viele Anwärter auf den Titel gab. Dahinter stehe richtig gute inhaltliche Arbeit, lobte er. Er freute sich, dass sich wieder mehr Menschen aller Altersgruppen Bücher und andere Medien ausleihen. Bei den jugendlichen Nutzern wurde ein Zuwachs von acht Prozent verzeichnet. Am stärksten stieg das Interesse an digitalen Dienstleistungen: um fast 20 Prozent gegenüber 2017. Die Nachfrage nach E-Books, Hörbüchern, aber auch nach Karten, Noten oder Spielen sei gewachsen. Die Städtischen Bibliotheken werden auch in diesem Jahr wieder 10 Grundschulen dabei unterstützten, eine eigene Schulbücherei aufzubauen bzw. eine bestehende zu modernisieren. Dabei spielen die Stadtteilbibliotheken eine wichtige Rolle. Im Rahmen von Leseförderung und Medienbildung betreuen sie seit Jahren Schulen und Kindergärten. Der Leiterin der Bibliothek Blasewitz Grit Hirsch strahlte vor Freude über die Auszeichnung. Sie bedankte sich mit sehr persönlichen Worten bei Mitarbeitern, ehrenamtlichen Lesepaten und den Lesern.
Grit Hirsch lobte ihr eingespieltes Team, das Engagement, das gute Miteinander.
Die Blasewitzer mussten lange auf eine eigene Bibliothek warten. Am 29. Oktober 1998 zog die Zweigstelle Loschwitz an den Schillerplatz. In der 1. Etage der Tolkewitzer Straße 8 öffnete die Zweigbibliothek Blasewitz mit Anschluss an das EDV-Netz der Städtischen Bibliotheken. Im Sommer 2007 erfolgte eine größere Renovierung der Einrichtung. Von Februar bis März 2015 hielt die neue RFID-Technik Einzug, seitdem können die Leser in Selbstbedienung Bücher entleihen und zurückgeben.