Baustart für das Blaue Wunder
Veröffentlicht am Donnerstag, 3. März 2022
Blasewitz/Loschwitz. »Achtung Bauarbeiten!« Das Verkehrsschild am Blauen Wunder macht derzeit darauf aufmerksam, dass die umfangreichen Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten an der Loschwitzer Brücke beginnen. Sie sollen zunächst bis Oktober 2022 dauern und sind mit Verkehrseinschränkungen verbunden. So wird für den Fahrzeugverkehr ... weiterlesen
Blasewitz/Loschwitz. »Achtung Bauarbeiten!« Das Verkehrsschild am Blauen Wunder macht derzeit darauf aufmerksam, dass die umfangreichen Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten an der Loschwitzer Brücke beginnen. Sie sollen zunächst bis Oktober 2022 dauern und sind mit Verkehrseinschränkungen verbunden. So wird für den Fahrzeugverkehr nur ein Fahrstreifen je Fahrtrichtung zur Verfügung stehen, die Radfahrer müssen sich in den Fahrzeugstrom einordnen. Einer der beiden Fußgängerwege soll immer zugänglich bleiben. Während der Sommerferien 2022 wird mit einer vierwöchigen Vollsperrung gerechnet.
Die Sanierung wird seit langem vorbereitet. Sie ist notwendig, um das über einhundert Jahre alte Wahrzeichen von Blasewitz und Loschwitz auf Dauer zu erhalten.
Zunächst steht der mittlere Teil der Brücke im Fokus. Verformte Stahlbauteile werden instandgesetzt und der Korrosionsschutz erneuert. Auch die Stahlbauteile werden mit Ausnahme der Nieten in alter Form wiederhergestellt. Die Fahrbahnübergänge werden in der Bauwerksmitte und an den beiden Pylonen instandgesetzt.
Zunächst werden die Baustelleneinrichtungen auf der Blasewitzer Seite aufgebaut werden. Außerdem wird ein an der Brücke hängendes Gerüst montiert und mit staubdichten, lärmmindernden Planen verkleidet. Es soll u.a. die beim Abstrahlen entstehenden Teilchen auffangen. Oberhalb der Fahrbahn werden in Brückenmitte und zeitweise an den Pylonen ebenfalls Einhausungen aufgestellt.
Die Arbeiten führt die Firma Fuchs Bau GmbH aus Hainichen aus. Die Kosten werden rund 2,4 Millionen Euro betragen. Die Stadtbezirksbeiräte Blasewitz und Loschwitz unterstützen das Bauvorhaben mit insgesamt 150.000 Euro aus ihrem Etat.
An der Finanzierung beteiligt sich auch der Freistaat. Zum Baustart am 28. Februar 2022 übergab der sächsische Landeskonservator Alf Furkert einen Fördermittelbescheid über eine Million Euro. Das Geld kommt aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaates Sachsen.
»Die Loschwitzer Brücke ist als ein unverwechselbares und ortsbildprägendes Kulturdenkmal von technikgeschichtlicher, städtebaulicher und landschaftsgestaltender Bedeutung. Ich freue mich, dass das Landesamt für Denkmalpflege die Baumaßnahmen unterstützen und fachlich begleiten kann«, so der Landeskonservator Alf Furkert. 2019 hatten Restauratorinnen und Restauratoren des Landesamtes den originalen Blauton des Blauen Wunders entdeckt.
In den Jahren bis 2030 erhält die Brücke einen neuen Farbanstrich als Korrosionsschutz. Ebenso müssen weitere Stahlbauteile ausgetauscht und die Ankerkammern, die Brückenlager und die Pfeiler saniert werden. Je nach Baukostenentwicklung und eintretenden Risiken werden sich die Gesamtkosten zwischen 96 und 126 Millionen Euro bewegen.