Baupläne für Volkspark Briesnitz
Theaterwerkstätten im Volkspark
Veröffentlicht am Mittwoch, 19. Februar 2014
Die neuen Werkstätten für das tjg. theater junge generation und die Staatsoperette Dresden könnten im Volkspark Briesnitz gebaut werden. Der Stadtrat muss über die Pläne allerdings noch abstimmen. Allerdings sollten ursprünglich die neuen Werkstätten für das Theater-Kraftwerk Mitte auf dem Areal der jetzigen TJG-Werkstatt errichtet werden.
Briesnitz. Die neuen Werkstätten für das Theater Junge Generation (TJG) und die Staatsoperette Dresden entstehen möglicherweise im Volkspark Briesnitz. Allerdings ist noch nichts beschlossen, der Stadtrat muss über die Pläne abstimmen. Ursprünglich sollten laut Stadtratsbeschluss V 2369 vom Juli 2013 die neuen Werkstätten für das Theater-Kraftwerk Mitte auf dem Areal der jetzigen TJG-Werkstatt errichtet werden, also südöstlich des Kinder- und Jugendtheaters. Nicht bedacht hatten die Planer jedoch, dass das TJG während der Abriss- und Neubau-Zeit – etwa ein Jahr lang – keine Räume hätte, um neue Kulissen zu bauen. TJG-Intendantin Felicitas Loewe intervenierte, schließlich müsse sich der Vorhang ohne Spielpause heben. Laut der Kommunalen Immobilien Dresden GmbH & Co. KG (KID), die sowohl die neuen Spielstätten im Kraftwerk Mitte als auch die Werkstätten bauen und betreiben soll, ist allerdings östlich des TJG nicht genügend Platz, um parallel ein neues Werkstattgebäude hochzuziehen, während die Handwerker noch im alten werkeln. Also wurde eine Alternative gesucht und auf der Nordwestseite des Theaters gefunden. Doch dort befindet sich eine große Rasenfläche mit Grillplatz und behindertengerechtem Labyrinth, die zum Volkspark Briesnitz gehört.
Bebauung von möglichst wenig Parkfläche angestrebt
Verschiedene Möglichkeiten für die Parkbebauung stellte die KID am 11. Februar 2014 bei der Interessengemeinschaft (IG) Briesnitz vor. »Die Varianten möchten wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in der Presse sehen, weil wir uns zuvor mit den städtischen Ämtern abstimmen wollen, welche Variante die höchste Akzeptanz findet«, sagte Florian Brandenburg, KID-Projektleiter für das Kraftwerk Mitte. Von Besuchern der Veranstaltung verlautete jedoch, dass bei einer Version das neue Gebäude in die Mitte der Wiese gesetzt werden könnte, bei einer anderen an die bestehenden Häuser »angedockt« werden könnte, um möglichst wenig Parkfläche zu bebauen. Diese Auflage hatte das städtische Grünflächenamt der KID bereits im Dezember erteilt. In jedem Fall würden wohl das seit 2003 bestehende Labyrinth und der öffentliche Feuerplatz dem Neubau zum Opfer fallen. Dafür könnte nach dem Abriss der alten TJG-Werkstatt auf dem dortigen Areal eine Ausgleichs-Grünfläche angelegt werden, die dann eine Verbindung zwischen Constantia-Pavillon und dem Garten mit denkmalgeschütztem Weinberghäuschen herstellt.
»Ich kann die Argumentation von Frau Loewe völlig nachvollziehen. Unser Augenmerk liegt darauf, dass der soziale Ort Briesnitzpark erhalten bleibt und es keine Pause gibt«, sagte Bettina Melzer vom Frauenbildungszentrum, das seit über zehn Jahren in der IG Briesnitz mitarbeitet. »Niemand hat daran gedacht, dass es das Labyrinth und auch das sehr gut angenommene jährliche Maifeuer eine Weile nicht geben würde. Außerdem wird vergessen, dass in der Parkgestaltung viel Herzblut steckt.«
Zu spät informiert?
Noch mehr als über die eventuelle Teilbebauung des Parks ärgern sich Anwohner, Lokalpolitiker und das Ortsamt darüber, dass die KID ihre Pläne nicht von sich aus frühzeitig und an alle Betroffenen kommunizierte. Zufällig hatten die Cottaer Ortsbeiräte erst Ende Januar erfahren, dass die neuen Werkstätten auf der Volkspark-Wiese entstehen könnten. Fraktionsübergreifend zeigten sich die Politiker überrascht und erschrocken, die Emotionen kochten hoch, so Alexander Bigga von den Grünen. »Ich finde es daneben, dass vorher mit niemandem geredet wurde«, sagte auch Bettina Melzer. »Wir sind nicht abgeneigt, bei der Konsenssuche mitzumachen, aber dazu müssen die Karten auf den Tisch gelegt werden! Wir sollten miteinander reden.« Also lud eine Vertreterin der IG Briesnitz die KID zur erwähnten IG-Sitzung ein. Ergebnis: Die KID soll die Bürgervertreter in Zukunft regelmäßig über Neuigkeiten informieren und mit ihnen die beste Bebauungsvariante ausdiskutieren. Auf jeden Fall sollen im August 2015 die Bagger an der Meißner Landstraße anrollen.