Baufortschritt und Akustikproblem – Konzertmatinee informierte über den Neubau der Staatsoperette
Für exzellenten Hörgenuss
Veröffentlicht am Sonntag, 31. Januar 2016
Mit schwungvollen Melodien von Leonard Bernstein und George Gershwin begrüßte die Staatsoperette das neue Jahr. Mit Bildern von der Baustelle informierte Wolfgang Schaller über das Werden des Neubaus. Er schwärmte von den vielseitigen Verwandlungsmöglichkeiten der Hauptbühne mit Hinterbühne und Drehscheibe, von den besseren Probenmöglichkeiten. Aber es gebe auch ein Problem...
Mit schwungvollen Melodien von Leonard Bernstein und George Gershwin begrüßte die Staatsoperette das neue Jahr – die Zuhörer der letzten Konzert-Matinee im alten Haus am 10. Januar 2016 waren begeistert. »Es ist das Jahr der 100-Millionen-Investition in vier neue Spielstätten«, sagte Intendant Wolfgang Schaller. Und erinnerte daran, wem das alles zu verdanken sei: den Mitarbeitern und dem Förderforum der Operette, den Sponsoren und natürlich dem treuen Publikum. Mit Bildern von der Baustelle informierte Wolfgang Schaller über das Werden des Neubaus. Er schwärmte von den vielseitigen Verwandlungsmöglichkeiten der Hauptbühne mit Hinterbühne und Drehscheibe, von den besseren Probenmöglichkeiten. Aber es gebe auch ein Problem: die Akustik. Für das klassische Musiktheater sei sie vorzüglich, betonte Prof. Dr. Werner Patzelt, der Vorsitzende des Förderforums der Operette, aber für das Musical nicht perfekt. Wie dem abgeholfen werden kann, erklärte Dipl.-Ing. Gernot Kubanek vom Institut für Schalltechnik, Raumakustik und Wärmeschutz. »Eisbergähnliche« Strukturen an den Seitenwänden, eine variable Schallabsorption im Deckenhohlraum und weitere verschiedene konstruktive Lösungen sollen dafür sorgen, unterschiedlichen Anforderungen an die Raumakustik gerecht zu werden. »Wir werden alles nutzen, was für gutes Hören sinnvoll ist«, sagte der Experte. Selbst auf die Materialien der Stuhlpolster komme es an.
Das alles hat seinen Preis, der noch zu den Baukosten dazukommt. Deshalb wurde Prof. Patzelt, der sich selbst als Operettenstuhlfachverkäufer bezeichnete, nicht müde, für eine Theaterstuhlspende zu werben. Denn wenn alle 700 Stühle mit je 500 Euro von Theaterfreunden erworben werden, kämen die benötigten 350.000 Euro für »exzellenten Hörgenuss« zusammen.
Auf der Matinee wurde vielen gedankt, die sich an der Aktion bereits beteiligt haben. Gleich eine ganze Stuhlreihe mit 16 Plätzen hat zum Beispiel der Schutzverband Dresdner Stollen erworben. Die Spende von 8.000 Euro, aus dem Erlös vom Verkauf des Riesenstollens im Dezember, übergab der Geschäftsführer René Groh. Bisher haben sich 360 Bürger und Firmen ihr persönliches Namensschild auf einem der Theaterstühle gesichert. Unter allen Spendern, die noch bis zum 31. Januar 2016 einen Sessel erwerben, werden zwei Ehrenkarten für den 22. Operettenball am 11. März verlost.
Förderpreis für Maria Perlt
Für besonders großen Beifall sorgte der furiose Auftritt von Maria Perlt mit ihrer Koloraturarie »Glitter and Be Gay«. Die Solistin gehört seit März 2015 zum Ensemble der Staatsoperette und überzeugte u. a. als Königin der Nacht in »Die Zauberflöte« oder als Adele in »Die Fledermaus«. Zu ihrer eigenen Überraschung überreichte ihr der Vorsitzende des Fördervereins gemeinsam mit Intendant Wolfgang Schaller den Förderpreis für junge Künstler. Dieser Preis vom Förderforum für herausragende Nachwuchstalente ist mit 1.000 Euro dotiert und wurde zum dritten Mal vergeben.