Chef für einen Monat

Azubis managen den Bibliotheksalltag in Blasewitz

Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2017

Vier Wochen lang liegt die Verantwortung für die Bibliothek Blasewitz in den Händen der künftigen Fachangestellten für Medien und Informationsdienste. Sie werden Chef für einen Monat und kümmern sich um alles – um die Besucher, die Ausleihe oder um die Bestellung von Büchern.

Die Beratung und Ausleihe in der Bibliothek in Blasewitz, Tolke­witzer Straße 8, wird jetzt vier Wochen lang in der Hand von Auszu­bil­denden liegen. Die 14 angehenden Fach­angestellten für Medien und Infor­ma­ti­ons­dienste aus allen drei Lehrjahren übernehmen die Verant­wortung für alle Aufgaben. »Chef für einen Monat« lautet das Azubi-Projekt, das es seit 2007 in Dresden gibt. Bisher fand es in der Medien­etage der Städti­schen Biblio­theken statt. Aufgrund des bevor­ste­henden Umzugs der Haupt- und Musik­bi­bliothek und der Medien­etage in den Kultur­palast wurde nun eine neue Praxis­stelle gesucht. Und in Blasewitz gefunden. Hier werden zurzeit zwei Jugend­liche ausge­bildet. Ihre beiden Vorgänger, die 2016 ihre Lehre beendeten, waren die besten dieser Ausbil­dungs­richtung in ­Sachsen.

»Grau ist alle Theorie«, heißt es so schön bei Johann Wolfgang Goethe. Jetzt geht es um den Praxis­beweis bei den Azubis. Bis zum 10. März werden sie zeigen, was sie gelernt haben und wie sie alle Aufgaben in Eigen­regie meistern. Dazu gehört neben der Buchpflege, dem Bestellen und Einar­beiten neuer Medien auch die Organi­sation von Veran­stal­tungen für Kinder und Erwachsene. Am 1. März 2017 wird z. B. Autor Frank Goldammer ab 19 Uhr zu Gast sein, der sein neues Buch »Der Angstmann« vorstellt. Aber auch für die Ferien­kinder denken sich die jungen Leute etwas Spannendes aus. »Dieses Projekt ist ein großer Gewinn für die Auszu­bil­denden. Es zeigt ihnen unsere Wertschätzung und dass wir es ihnen zutrauen«, sagt Grit Hirsch, die Leiterin der Bi­bliothek. Während des Projektes wird jeweils eine Mitar­bei­terin der Bibliothek vor Ort sein und als Ansprech­partner fungieren.

Die Ausbil­dungs­richtung ist bei kulturell inter­es­sierten Jugend­lichen beliebt. »Sie ist abwechs­lungs­reich, kreativ, bietet den Kontakt mit Menschen«, zählt Grit Hirsch auf. Geschätzt wird von vielen auch die Arbeit mit Kindern und dass sie dazu beitragen können, sie für das Lesen zu begeistern.

Christine Pohl

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