Auszeichnung für nachhaltiges Bauen
Schulcampus Tolkewitz erhält Gold-Zertifizierung des Bundes
Veröffentlicht am Samstag, 12. September 2020
Dachbegrünung, Photovoltaikanlage, Barrierefreiheit – das sind nur einige Punkte, die zur Auszeichnung des Schulcampus Tolkewitz mit dem Zertifikat für nachhaltiges Bauen geführt haben.
Am Eingang zum Gymnasium Tolkewitz ist jetzt eine messingfarbene Ehrentafel dazu gekommen. Sie verweist auf das Prädikat für nachhaltiges Bauen. Der gesamte Schulcampus mit Gymnasium und Oberschule, der vor zwei Jahren eröffnet wurde, ist mit einem Gold-Zertifikat des Bundesbauministeriums ausgezeichnet worden. Das ist deutschlandweit einmalig, betonte Axel Walther, Geschäftsführer der STESAD. Das Unternehmen hatte als Bauherr im Auftrag der Stadt die Fäden für den Neubau in der Hand. Von Anfang an waren die Anforderungen an Nachhaltigkeit mitberücksichtigt und konsequent durchgesetzt worden. So freute es Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, dass diese Herangehensweise mit dem Zertifikat gewürdigt wurde.
Bewertet wurden verschiedene Gesichtspunkte. So zählte nicht nur ökologische Aspekte wie die Wärmedämmung oder der Primärenergieverbrauch sondern auch ökonomische und soziokulturelle Qualitäten. Hinter der BNB-Zertifizierung steckt ein strenger Kriterienkatalog zur ganzheitlichen Betrachtung und Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten für Gebäude. Der Schulcampus punktet mit seiner Dachbegrünung, der Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung und der Niederschlagsversickerung. Gerade in der Planungsphase habe man sich viele Gedanken gemacht, welche Energieart und welche Baumaterialien zum Einsatz kommen. Die Entscheidung fiel für langlebige Materialien und Baustoffe wie beispielsweise die Aluminiumelemente an der Fassade. Entwickelt wurde ein ausführliches Konzept für die Barrierefreiheit im Haus. Eingeflossen in die Bewertung ist auch der Wohlfühlfaktor. Von Lehrern und Schüler gäbe es ein positives Feedback. Aber auch ganz objektive Kriterien wie thermischer Komfort oder visueller Eindruck spielten eine Rolle ebenso wie die architektonische Qualität oder die Frage von Kunst am Bau.
»Ich freue mich, dass wir mit dem Schulcampus Tolkewitz neue Maßstäbe in Dresden und Sachsen setzen konnten. Herzlichen Glückwunsch auch an die STESAD GmbH, die als Bauherr Nachhaltigkeitsziele immer im Blick behält«, so Lamontain. »Das ökologische Konzept entspricht dem Leitfaden energiesparendes Bauen der Landeshauptstadt Dresden«, erläuterte Axel Walther. Mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach könne der Strombedarf für den Dauerbetrieb der Anlagen der Schule zu großen Teilen gedeckt werden.
Eine Besonderheit des Schulcampus in Tolkewitz ist die Integration des 5-zügigen Gymnasiums und der 4-zügigen 32. Oberschule unter einem Dach. Zur Schaffung von Synergieeffekten entstand ein Konzept der schulübergreifenden Flächenverteilung, Erschließung und Gestaltung.
Beim Neubau wurde darauf geachtet, dass die ursprüngliche Nutzung des Areals als Straßenbahnhof noch erkennbar bleibt. Sichtbares Zeichen ist der denkmalgeschützte Vorplatz mit den historischen Schienensträngen und der teilweise Erhalt der östlichen Wagenhalle sowie der südlichen Giebelwand. Auch die langgestreckte Hoffläche erinnert an die früheren baulichen Anlagen.