Ausstellung im St.-Marien-Krankenhaus
Veröffentlicht am Freitag, 29. Mai 2020
»Wer bin ich« und »Was ist echt?«: Das St.-Marien-Krankenhaus zeigt aktuelle Arbeiten der Pieschener Künstlerin Alexandra Wegbahn.
Für alle Kunstinteressierten gibt es nach vielen Wochen kultureller Pause die gute Nachricht, dass die Ausstellung „random“ der Pieschener Künstlerin Alexandra Wegbahn noch bis 31. August 2020 täglich im Erdgeschoss des St.-Marien-Krankenhauses in Klotzsche zu sehen ist. Die Künstlerin zeigt ganz aktuelle Arbeiten, in denen sie sich mit Fragestellungen wie „Wer bin ich?“ und „Was ist echt?“ beschäftigt. Mit Malerei und Tuschezeichnungen arbeitet sie in verschiedenen Bildebenen, um das Nichtsichtbare sichtbar zu machen. Aus einer früheren Schaffensperiode der 42-Jährigen ist eine Auswahl aus der kleinformatigen Bilderserie „Zellen und Querschnitte“ als Fine Art Drucke vergrößert zu sehen. In einem gesonderten Gang sind zudem Bilder ausgestellt, die 2016 während des Kunstzugprojektes auf der Bahnstrecke Dresden-Breslau entstanden sind. „Ich arbeite eher intuitiv, bin auf der Suche nach dem, was hinter den Dingen liegt und nicht direkt sichtbar ist“, erzählt sie. „Mit meiner Kunst möchte ich die Menschen zum Innehalten bewegen, möchte sie innerlich berühren.“ Zum Innehalten hatte auch sie, wie so viele andere Menschen, aufgrund der Lage um das Coronavirus in den letzten Wochen zwangsläufig viel Gelegenheit. Ihre Malkurse, die sie in ihrem Atelier an der Grimmaischen Straße sowohl für Kinder als auch für Erwachsene anbietet, musste sie aussetzen, ebenso einen Workshop in Kamenz im Rahmen des Förderprogramms „Künste öffnen Welten“, wo sie gemeinsam mit ihrem Partner, dem Fotografen Michael Melerski, mit 10- bis 18-Jährigen künstlerisch arbeitet mit dem Ziel, einen Stadtführer von Kindern für Kinder zu erstellen. Die richtige innere Ruhe für ihre freie künstlerische Tätigkeit hatte die dreifache Mutter in den letzten Wochen kaum. Auch sie musste sich in der Coronazeit neu organisieren, ihre Kinder zu Hause betreuen und bei den schulischen Aufgaben unterstützen. Doch es gibt Lichtblicke, aus denen sie Kraft schöpft und optimistisch in die Zukunft schaut. Sie nahm an dem vom Dresdner Künstlerbund organisierten Mail-Art-Projekt teil, bei dem jeweils drei Künstler zufällig zu einer Gruppe zusammengelost wurden. Jeder Künstler begann, zwei Bilder zu malen bzw. zu zeichnen, die die anderen beiden Künstler der Gruppe weitermalen. So kann der Betrachter alle drei Künstler auf jedem Bild wiederfinden. Die Projektergebnisse sollen ab dem 17. Juni 2020 in einer Ausstellung im Kulturrathaus zu sehen sein. „Dieser konkrete Auftrag hat mir Aufschwung gegeben. Es war toll, sich an diesem Projekt beteiligen zu können“, so Alexandra Wegbahn. Ein weiterer Lichtblick ist der Kunstsommer in Moritzburg, den sie in diesem Jahr von 6. Juli bis 30. August mit einigen Künstlern gemeinsam organisiert und geplant hat. Auch wenn das ursprüngliche Konzept mit Workshops und Vorträgen nicht wie geplant stattfinden kann, können sie im Roten Haus in Friedewald einen Ateliersommer veranstalten, eine Ausstellung zeigen und ihr eigentliches interaktives Programm im kommenden Jahr umsetzen. Alexandra Wegbahn freut sich auf die kommende Zeit. Sie hofft, auch ihre Malkurse bald wieder anbieten und die Freude, mit denen die Kinder kreativ werden, wieder erleben zu können.