Auf der Suche nach dem Prohliser Schloss

Veröffentlicht am Donnerstag, 23. September 2021

Auftakt für ein museumspädagogisches Projekt: Auf dem ehemaligen Standort vom Schloss wird der Untergrund nach historischen Überresten durchforstet.

Brandruine Schloss Prohlis, um 1980, im Hintergrund links: der heutige Palitzschhof, Foto: Wolfgang Viebig

Brandruine Schloss Prohlis, um 1980, im Hintergrund links: der heutige Palitzschhof.

Foto: Wolfgang Viebig

In Prohlis erinnert der Schlosspark an das einstige Schloss, ebenso eine Gedenk­tafel, die anlässlich des 16. Prohliser Herbst­festes auf der Wiese aufge­stellt wurde. Auf dem diesjäh­rigen 30. Herbstfest erfolgte der Auftakt für eine Spuren­suche nach dem 1985 abgeris­senen Schloss. Das prunk­volle Anwesen war 1888 im Dorf Prohlis errichtet und später als Rittergut genutzt worden. Im Beisein vieler Gäste erfolgte am 17. September 2021 ein symbo­li­scher Spaten­stich auf der Wiese an der Georg-Palitzsch-Straße 4. Vermutet wird, dass in der Erde einige Trümmer­reste und die Grund­mauern zu finden sind. Diese sollen unter der fachlichen Anleitung von ehren­amt­lichen Denkmal­pflegern in den kommenden Jahren freigelegt werden. Dieses museums­päd­ago­gische Projekt steht allen Inter­es­sierten offen. So können sich Schüle­rinnen und Schüler am behut­samen Freilegen der Überreste mit Schaufel, Spatel und Pinsel betei­ligen, aber auch Einzel­per­sonen oder kleine Gruppen. Alle gefun­denen Gegen­stände werden auf ihre Bedeutung geprüft und – wenn möglich – geordnet und erhalten werden.

Das Projekt lebt von der Unter­stützung vieler Akteure. Dazu gehört der Nachfahre der einstigen Schloss­be­wohner Freiherr Moritz von Crailsheim, der schnell seine Zustimmung für das Unter­nehmen gab. Auch Stadt und Land sind mit im Boot: Unter Vermittlung des Landtags­ab­ge­ord­neten Christian Piwarz konnte ein geeig­neter Lager­con­tainer beschafft werden. Der Stadt­be­zirks­beirat Prohlis stellte aus seinem Budget 6.700 Euro für das Projekt bereit.

Für die fachliche Beratung stehen das Landesamt für Archäo­logie und das Amt für Kultur- und Denkmal­schutz und das Städtische Hochbauamt bereit. Als Partner vor Ort werden der Heimat­verein Prohlis, die Jugend­Kunst­schule Dresden und der am Grund­stück ansässige Döner-Imbiss das Projekt begleiten. Die Firma Nestler liefert Schutt­con­tainer. Für die Geräte, Werkzeuge und Hilfs­mittel sorgt die Hornbach-Filiale an der Doh­naer Straße.

Vor der Eröffnung des Prohliser Herbst­festes am 17. September erfolgte der Auftakt für das museums­päd­ago­gische Projekt. Neben Freiherr Moritz von Crailsheim und seiner Mutter waren der Schirmherr des Prohliser Herbst­festes, Christian Piwarz (MdL), Kultur­bür­ger­meis­terin Annekatrin Klepsch, der Leiter des Stadt­be­zirks­amtes Prohlis und Leuben, Jörg Lämmerhirt, und der Vorsit­zende des Heimat­vereins Prohlis e. V. sowie Stadt­rätin Petra Nikolov dabei.

Christine Pohl

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Kontakt & weitere Infos

www.palitzsch-museum.de
www.museen-dresden.de

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