Auf den Spuren von Franz Hochmann
Rezension
Veröffentlicht am Freitag, 26. Juni 2020
Er malte Pferde, Schafe, Schweine und schöne Landschaften – der Dresdner Künstler Franz Gustav Hochmann, der zeitweise in Zschachwitz zu Hause war. Seine bewegte Lebensgeschichte hat der Stadtteilhistoriker Gert Scykalka in einer Monografie festgehalten.
Ein kapitaler Hirsch, Schafe im Pferch, Pferde, Kühe, Schweine – der Dresdner Franz Gustav Hochmann (1861–1935) malte und zeichnete mit Vorliebe Tiere. Ebenso Landschaften in den verschiedenen Jahreszeiten, Morgenstimmung und Wintersonne. „In allen Werken offenbart sich ein gründliches Studium der Natur, wir entdecken subtile Dinge, die dem oberflächlichen Betrachter so oft verborgen bleiben«, lobt der Cuxhavener Heimatforscher und Kunstkenner Peter Bussler den Romantiker. Ortschronist Gert Scykalka aus Kleinzschachwitz hat sich mit dem Leben und Werk des Künstlers ausführlich auseinandergesetzt. Mit seiner im Mai 2020 herausgegebenen Monografie »Hochmannweg« setzt er ihm ein Denkmal und bewahrt den namhaften Maler vor dem Vergessen. Hochmann selbst hat nur wenige schriftliche Dokumente hinterlassen. Seine Bilder finden sich in bekannten Galerien wie der Pinakothek in München, aber auch in Privathaushalten. Von vielen Gemälden fehlt jedoch jede Spur. Sein Enkel Rainer Hochmann, der mit seiner Frau in der »Hochmann«-Villa in Kleinzschachwitz lebt, öffnete das Familienarchiv für den Autor und unterstützte so seine akribische, aufwendige Recherche. Das Buch von Gert Scykalka mit seinen 220 Fotos und Abbildungen ermöglicht einen detaillierten Einblick in ein bewegtes Künstlerleben.
Franz Hochmann wurde am 17. Januar 1861 in Dresden geboren, war Schüler an der Kunstakademie in Dresden, studierte in Weimar bei Prof. Albert Brendel und in seiner Heimatstadt im Atelier bei Prof. Friedrich Preller dem Jüngeren. Den Maler zog es immer wieder an die Ostsee, nach Hiddensee und Ahrenshoop. Hier gehörte er zur ersten Generation der Ahrenshooper Malerkolonie, ebenso weilte er in der Malerkolonie Cuxhaven und Willingshausen. Studienreisen führten ihn u. a. nach Italien, ins böhmische Mittelgebirge oder an den Chiemsee nach Bayern. 1899 wurde er in den Vorstand des »Vereins bildender Künstler Dresdens« berufen, ein Jahr später übernahm er den Vorsitz des Vereins. 1906 zog die Familie Hochmann – inzwischen zu dritt – nach Kleinzschachwitz, hier wird der Grundstein für ihre Stadtvilla gelegt. Ein besonderer Blickfang ist bis heute deren Eingang: eine antike norddeutsche Barocktür aus der Nähe von Cuxhaven, die Hochmann bereits 1902 erwarb, als er dort zu Besuch war.
Mit dem ersten Weltkrieg begannen schwierige wirtschaftliche Zeiten für den Kunstmaler. Das führte soweit, dass er sich darum bemühte, als Kriegsmaler an die Front zu gehen. Um finanzielle Not zu lindern, wurde die Villa vermietet. Im Sommer 1921 zogen Hochmanns dort wieder ein. Kreative Schaffensjahre folgten. Franz Hochmann unternahm mehrere Malerreisen, entdeckte für sich die Künstlerkolonie Willingshausen. In den 1930er Jahren widmete er sich verstärkt seiner Heimatstadt, malte u. a. Schloss Pillnitz und die Schifferkirche „Maria am Wasser“. Für sein Archiv fotografierte er seine Kunstwerke.
Nach einer Lungenentzündung starb Hochmann am 19. Oktober 1935 und wurde auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof bestattet. Ihm zu Ehren widmete der Sächsische Kunstverein ein Jahr später – anlässlich seines 75. Geburtstages – eine Gedächtnisausstellung.
Das Buch von Gert Scykalka wurde im SV SAXONIA Verlag layoutet und in der Druckerei Schütz GmbH Kamenz gedruckt.
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Kontakt & weitere Infos
Gert Scykalka: Hochmannweg –
Ein Dresdner Maler zog hinaus… Franz Gustav Hochmann
ISBN: 978-3-00-064968-4
www.saxonia-verlag.de
Das Buch ist über den Autor erhältlich.