Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona
Auszeichnung als „Museum des Jahres“ vom AICA Deutschland e.V.
Veröffentlicht am Donnerstag, 30. Januar 2025
Das Archiv der Avantgarden (ADA) feierte am 5. Mai 2024 nach jahrelangem Umbau im Dresdner Blockhaus seine Eröffnung. Zuvor schenkte 2016 der Verleger, Kunstsammler und Mäzen Egidio Marzona circa 1,5 Millionen Objekte den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Die Sammlung des ADA bietet eine ... weiterlesen
Das Archiv der Avantgarden (ADA) feierte am 5. Mai 2024 nach jahrelangem Umbau im Dresdner Blockhaus seine Eröffnung. Zuvor schenkte 2016 der Verleger, Kunstsammler und Mäzen Egidio Marzona circa 1,5 Millionen Objekte den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Die Sammlung des ADA bietet eine ideale Grundlage für die Erforschung der künstlerischen Avantgarden und gesellschaftlichen Utopien des 20. Jahrhunderts. Jetzt ist dieser internationalen Forschungseinrichtung eine besondere Auszeichnung verliehen worden:
Auf der Mitgliederversammlung der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes (AICA e.V.) im Januar wurde das ADA zum Museum des Jahres 2024 gewählt. Damit werde „die mutige Entscheidung des Freistaates Sachsen“ gewürdigt, „eine gänzlich neue Institution zu schaffen und finanziell auszustatten“, so die AICA-Begründung. Das ADA „demonstriere, dass Komplexität, Schaulust und Zugänglichkeit nicht im Widerspruch stehen, sondern einander bedingen können“.
Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, freut sich über diese Würdigung: „Das Archiv der Avantgarden war eines der ersten Projekte, die ich in meiner Amtszeit als Generaldirektorin an den SKD aufnehmen durfte – ein krönender Abschluss meiner Zeit in Dresden. Mein großer Dank gilt der AICA für ihre Entscheidung, aber auch Egidio Marzona und dem Sächsischen Staatministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus die uns in der über sechsjährigen Vorbereitungszeit bis zur Eröffnung im letzten Jahr umfänglich unterstützt haben.“
„Die Preisvergabe der AICA Deutschland an das ADA als Museum des Jahres hat in unserem ganzen Team überschwängliche Freude ausgelöst. Ich danke AICA Deutschland e.V. für diese ehrenvolle Auszeichnung sowie Egidio Marzona für diese bedeutende Schenkung. Hier bündeln sich Wissen um die Avantgarde wie an keinem anderen Ort in Deutschland. Mit dem ADA wird von der AICA eine völlig neue Form von Institution ausgezeichnet, die sich gleichermaßen als Museum, Forschungszentrum und Diskursraum versteht“, sagt Rudolf Fischer, Leiter des Archivs der Avantgarden.
Die erste Sonderausstellung „Archiv der Träume. Ein surrealistischer Impuls“ fand anlässlich den 100-jährigen Jubiläums des Surrealistischen Manifests von André Breton statt und verband Kunstwerke mit historischem Archivmaterial. Auch die zweite Ausstellung „Welten bauen. Visionäre Architektur im 20. Jahrhundert“ greift auf die Besonderheit des ADAs zurück und präsentiert aus seiner Kunst-, Design- und Archivsammlung unrealisierte Architekturvisionen des 20. Jahrhunderts. Die dritte Sonderpräsentation wird sich im Frühjahr 2025 dem Austausch zwischen der künstlerischen Avantgarde im Europa der 1920er Jahre sowie der US-amerikanischen Massen- und Popkultur widmen. (StZ)