»Bunt, innovativ und kreativ bleiben«

Die NeustadtZeitung im Gespräch mit Ortsamtsleiter André Barth

Veröffentlicht am Dienstag, 28. Januar 2014

Einige Projekte wurden letztes Jahr abgeschlossen, neue Aufgaben warten im neuen Jahr: Neustadts Ortsamtsleiter André Barth gibt einen Ausblick und beantwortet Fragen für die NeustadtZeitung.

Ortsamtsleiter André Barth sieht die Neustadt weiter auf einem guten Weg. Foto: S. Möller

Ortsamtsleiter André Barth sieht die Neustadt weiter auf einem guten Weg.

Foto: S. Möller

Herr Barth, im vergangenen Jahr sind eine Reihe von Dingen vorangekommen in der Neustadt. Welche Fortschritte haben Sie persönlich am meisten gefreut?

Da  fallen mir viele, viele Dinge ein. Jede Menge getan wurde für die Kinder und Jugend­lichen. Im Mai 2013 ist die Kita in der Fabri­ce­straße 7 mit 130 Plätzen eröffnet worden, etwas später wurde das »Haus der kleinen Entdecker« in der Marien­allee 12 übergeben. Nicht zu vergessen auch der Spiel­platz an der Friedens­straße, eine aus meiner Sicht sehr gelungene Anlage. Mit der Fläche an der Louisen­straße 63, dem »Louisengrün«, wurde ein weiteres Projekt auf den Weg gebracht, das in diesem Jahr fertig­ge­stellt wird. Auch der Sport­platz Seifhen­ners­dorfer Straße muss in diesem Zusam­menhang genannt werden.

Bei der Sanierung der Bautzner Straße, die ja eine der wichtigsten Verkehrs­adern der Stadt ist, hatte ich anfangs ein flaues Gefühl. Hier geht ein großes Kompliment an alle Betei­ligten, die Dresdner Verkehrs­be­triebe, die Stadt und besonders an die Baufirmen. Allen gemeinsam ist es gelungen, diese durchaus kompli­zierte Baumaß­nahme frist­gemäß zu reali­sieren. Dafür ein unein­ge­schränktes Danke­schön.

Ein weiterer Höhepunkt war die Einweihung der Waldsch­löß­chen­brücke, zu der 190.000 Besucher kamen. Hervor­heben möchte ich auch die Routine und Gelas­senheit, mit der das Junihoch­wasser gemeistert wurde. Außerdem sind wir in Sachen Ordnung und Sauberkeit weiter gut voran­ge­kommen.

Und wo klemmt die Säge?

Ich hatte die Hoffnung, dass eine Entscheidung für den Ausbau der Königs­brücker Straße fällt, gleiches gilt für die Albert­brücke. Außerdem gibt es deutliche Signale, dass die bezahl­baren Räume für die Kreativ­wirt­schaft immer knapper werden.

Bei unserem Gespräch Anfang Januar 2013 hatten Sie den Wunsch geäußert, dass der Stadtrat im Hinblick auf den Ausbau der Königsbrücker Straße eine kluge Entscheidung trifft.

Tenor der langen Diskussion ist, die richtige Balance zwischen stadt­teil­ver­träg­lichem Ausbau und den für einen reibungs­losen Verkehr erfor­der­lichen Parametern einer solchen Verkehrs­ver­bindung herzu­stellen. De jure gibt es einen Stadt­rats­be­schluss für die vierspurige Variante V, der einen Prüfauftrag für eine bestandsnahe Sanierung beinhaltet. Aus diesem Prüfauftrag leitet sich die jetzt vorlie­gende Variante VII ab. Am 21. November 2013 hat der Stadtrat entschieden, die Bürge­rinnen und Bürger zunächst im Rahmen einer Einwoh­ner­ver­sammlung zu hören (Termin war der 17. Januar 2014, Anm. d. Red.). Erst danach soll Ende Januar die Entscheidung im Stadtrat folgen.

Welche Zukunft hat das Gelände  der ehemaligen Hauptpost an der Königsbrücker Straße?

Man muss wissen, dass das Postquartier (Fläche zwischen Königs­brücker Straße, Lößnitz­straße, Dr.-Friedrich-Wolf-Straße und Stetz­scher Straße Anm. d. Red.) nur zu etwa einem Drittel der Stadt gehört, der größere Teil befindet sich in privater Hand. 2011 hat der Stadtrat beschlossen, die Errichtung eines Stadt­teil­zen­trums zu prüfen. Als Grundlage sollte ein städte­bau­liches Rahmen­konzept erarbeitet werden. Im Jahr 2012 aber standen dafür keine finan­zi­ellen Mittel zur Verfügung. Inzwi­schen gehört das ehemalige Postge­bäude einem privaten Investor, dessen Fokus bisher auf die Nutzung des Bestandes gerichtet war. Das Stadt­pla­nungsamt will im 1. Halbjahr 2014 zusammen mit diesem Investor im Rahmen eines Werkstatt­ver­fahrens Stand­ort­per­spek­tiven prüfen.

Das Projekt Hochhaus am Albertplatz ist auf den Weg gebracht. Welche Impulse erhoffen Sie sich davon für den Stadtteil?

Der Eingang zur Äußeren Neustadt wird deutlich aufge­wertet. Positive Impulse ergeben sich auch für die benach­barten Grund­stücke. Mit der Dachbe­grünung wird das Motiv des Grünrings aufge­nommen und weiter­ge­führt.

Die Fronten in Sachen Globusansiedlung sind verhärtet. Gibt es keine Kompromisslösung im Sinne einer nach vorn gerichteten Stadtentwicklung?

Es gibt einen Antrag von Globus auf Einleitung eines Bebau­ungs­plan­ver­fahrens, der auf das Jahr 2010 zurückgeht. Die Verwaltung ist verpflichtet, das Verfahren gemäß Stadt­rats­be­schluss durch­zu­führen. Stand der Dinge ist, dass zahlreiche Gutachten vorliegen, die die Auswir­kungen einer solchen Ansiedlung unter­suchen. Unsere Unter­su­chungen zeigen, dass Beein­träch­ti­gungen im Hinblick auf den Einzel­handel zu erwarten sind. Gleiches gilt für die Verkehrs­be­lastung insbe­sondere auf der Leipziger Straße. Derzeit durch­läuft der Ausle­gungs­be­schluss die entspre­chenden Gremien. Danach erfolgt die öffent­liche Auslage, erst dann wird der Stadtrat entscheiden. Der Ortsbeirat hat alle Beschlüsse in Bezug auf Globus abgelehnt. Die Neustadt sagt mit deutlicher Mehrheit Nein!

Steffen Möller

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