27,9 Millionen Euro aus dem Digitalpakt

Veröffentlicht am Montag, 24. August 2020

Das Bildungswesen muss Hausaufgaben machen: Die Digitalisierung in den Schulen soll vorangetrieben werden, dafür werden den Dresdner Schulen knapp 28 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt.

Kultusminister Christian Piwarz übergab Bürgermeister Detlef Sittel (l.) den Bescheid über die Fördermillionen. Foto: Pohl

Kultusminister Christian Piwarz übergab Bürgermeister Detlef Sittel (l.) den Bescheid über die Fördermillionen.

Foto: Pohl

Als die Schulen schließen mussten und Unter­richt ins Internet verlagert wurde, zeigte sich so manche Schwach­stelle in Soft- und Hardware: Die vielbe­schworene Digita­li­sierung ist noch längst nicht an dem Punkt, um reibungslos Wissens­ver­mittlung zu ermög­lichen. Ob fehlende oder nicht leistungs­fähige Computer, mangel­hafte Netzstruktur oder nicht ausrei­chende Medien­kom­petenz – bis zur modernen digitalen Schule ist noch ein weiter Weg. Dem soll mit Geld aus dem »Digitalpakt Schule« abgeholfen werden. Am 6. August übergab der sächsische Kultus­mi­nister Christian Piwarz einen Förder­mit­tel­be­scheid über 27,9 Millionen Euro an den Ersten Bürger­meister Detlef Sittel zur Verbes­serung der flächen­de­ckenden digitalen Ausstattung der 145 Dresdner Schulen. Von dem Geld sollen Schüler und Lehrer von der Grund- bis zur Berufs­schule profi­tieren, bekräf­tigte Sittel. Etwa 15 Millionen Euro sind für den Aufbau und die Erwei­terung der struk­tu­rierten Daten­ver­netzung vorge­sehen, damit es an jeder Schule WLAN gibt. Weitere rund 13 Millionen Euro sind für die IT-Ausstattung an den kommu­nalen Bildungs­ein­rich­tungen gedacht. Im Vorfeld musste jede Schule ein Medien­bil­dungs­konzept einreichen. Jede Schule entscheidet selbst, welche digitalen Geräte besorgt werden – bis zu einer Obergrenze von 25.000 Euro. Zusätzlich können Trainings- und Simula­ti­ons­mo­delle »Industrie 4.0« als Bedarf gemeldet werden. Das Beruf­liche Schul­zentrum für Elektro­technik bestellte zum Beispiel je ein Spezial­labor für Elektro­technik und für Maschi­nen­technik.

Außer in Verka­belung, Schul­server oder WLAN-Netzwerke fließt das Geld auch in inter­aktive Tafeln, Displays oder in die Anschaffung von Laptops oder Tablets. Bis 2024 ist Zeit, die Medien­kon­zepte umzusetzen. Je nach bereits vorhan­denen Voraus­set­zungen haben die Schulen ihre Schwer­punkte gesetzt. Aber ob beispiels­weise in der 91. Grund­schule „Am Sand“ oder im Hans-Erlwein-Gymnasium – im Wesent­lichen geht es um ähnliche Anfor­de­rungen. Meist muss die vorhandene passive Daten­netz­in­fra­struktur um die WLAN-Infra­struktur erweitert werden. Dabei variiert die Anzahl der Räume, die Zugang zum WLAN benötigen – in der genannten Grund­schule sind es 24, in dem Gymnasium 84 Räume. Außerdem sollen inter­aktive Tafeln oder Präsen­ta­ti­ons­technik instal­liert werden. Für das mobile Lehren und Lernen werden Tablets inkl. Transport- und Lademög­lichkeit angeschafft, einige Schulen wünschen sich program­mierbare Robotik-Sets.

Die freien SRH Schulen in Dresden, zu den die SRH Oberschule in Lockwitz und die SRH Montessori-Grund­schule in Leuben gehört, erhielten 128.450 Euro aus dem Digitalpakt des Bundes. Damit werden in der Oberschule u. a. alle Unter­richts­räume mit inter­ak­tiven Tafeln ausge­stattet sowie WLAN im Schul­ge­bäude und im Außen­be­reich ermög­licht. Auch ein Infor­matik-Kabinett soll voll ausge­stattet werden. In der Montessori-Grund­schule wird u. a. ein Grüner Lernraum mit Forsch­er­labor einge­richtet.

Christine Pohl

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